Simpel, aber plausibel - also warum nicht?

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wandablue Avatar

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Das Buch fasst sich sehr gut an für ein Taschenbuch und hat eine annehmbare Qualität. Der Postausträger legte es mir im Regen auf den Briefkasten, es war durchweicht, doch nachdem ich es unter einen hundertfachen Bücherstapel legte, und es dort zwei Wochen trocknen ließ, sah man nichts mehr davon.

Die Kapitel sind schön kurz, selten mehr als drei Seiten. Das hat es mir ermöglicht mich bis zum Ende hin durchzuarbeiten. Die Sprache ist umgangssprachlich. Es kamen viele uninteressante, jedoch erklärte Abkürzungen vor und es wurde literweise Kaffee aufgebrüht und von diversen Personen in verschiedenen Lokalitäten getrunken. Wer jedoch mit Kaffeetrinken und Sandwichessen Seiten füllen muss, kann nicht mit einer großartigen Rezension rechnen!

Bei Büchern im englischen Original bin ich jedoch „gnädiger“, denn die blosse Texterfassung ist schon ein Gewinn für mich.

Die Story ist simpel und plausibel zugleich. Das ist ihre Stärke und ihre Schwäche. Drei Handlungsstränge laufen parallel nebeneinander: die Mörderin Mackie Morales wird von Lindsay Boxer und ihrer Journalistenfreundin Cindy verfolgt, eine Fastfoodkette wird erpresst und ein Schiff gekapert, Kontext entsteht durch die vier befreundeten Frauen des Murder Clubs.

Alle drei Tatebenen werden in James Bond-Manier bedient und gelöst. Gute und Böse sind hell ausgeleuchtet und Leichen säumen den Weg. Die Bösen werden hinweggefegt und sterben wie die Fliegen. Sie sind wie im Trickfilm nicht real genug, um Mitgefühl zu wecken, denn es hat sich niemand die Mühe gemacht, eine Hintergrundgeschichte für sie zu erfinden. Das Böse ist das Böse, das muss als Erklärung genügen. Und in der Tat: in dieser Geschichte genügt es.

Den Guten, also den Cops, haben die Autoren zur besseren Unterscheidung einige klassische Details zugeschrieben, Neigungen, Familie, etc., doch bleiben auch sie ohne Psychogramm und insofern stereotyp.

Die Überraschung der Story war, wer hinter der Erpressung steckte.

Zum Schluß haben die Guten einige Blessuren, sind aber sonst wohlauf und erfreuen sich des Lebens, die Bösen sind tot oder im Gefängnis. Das heisst, Women’s Murder Club ist eine Serie, bei der man sich ein bisschen unterhält, sich aber nicht beunruhigen muss. Man kann sie als getrost als unbedenklich empfehlen: Der Blutdruck bleibt konstant.

Fazit: Der Women’s Murder Club, James Bond, Bruce Willis und ich retten die Welt. Ihr könnt ruhig schlafen.