Portrait einer obsessiven Liebe

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thala Avatar

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Zur Handlung: Elise Perez, Halb-Puerto-Ricanerin aus einer Sozialsiedlung in Bridgeport, ohne Abschluss und berufliche Ziele im Leben, ist die Nachbarin von Jamey Hyde, einem Yale-Studenten miit millionenschwerem Erbe. Für Elise ist es Liebe auf den ersten Blick, für Jamey eine reizvolle, erotische Beziehung. Doch bald merkt er, dass er geradezu süchtig nach Elise ist. Er besucht sie nahezu täglich, merkt aber gleichzeitig, dass er sie aufgrund ihrer sichtbaren Zugehörigkeit zur Unterschicht nicht seiner Familie und seinen Kreisen vorstellen möchte. Obwohl ihm ihre äußere Erscheinung peinlich ist, fühlt er sich zu ihr hingezogen.

Meine Meinung: Libaire beschreibt eine erfrischend andere Liebesgeschichte, die eigentlich zum Scheitern verurteilt ist, doch es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Im gleichen Maß wie sich Jamey Elise annähert, ist auch meine Sympathie für Elise gewachsen, die vielleicht ungeschliffen und burschikos wirkt, aber ihr Herz an der richtigen Stelle hat. Sie kümmert sich hingebungsvoll um Jamey, anfangs nur mit einer sexuellen Hingabe, im weiteren Verlauf aber fast schon mit einer mütterlichen Fürsorge. Sie nehmen keine Drogen zusammen, sondern sind von ihrer Liebe high. Sie genießen den Moment, als wenn es kein Morgen gäbe. Sie schmieden keine Pläne, denn sie leben im Hier und Jetzt. In gewisser Weise habe ich die beiden um ihre jugendliche Liebe ohne konkretes Ziel sogar beneidet. Auch ohne Reihenhaus und weißen Zaun zelebrieren die beiden jungen Menschen ihre Liebe. Mal schwelgen sie im Reichtum, mal sind sie zusammen pleite. Als Leser habe ich mich gefragt, wann der Punkt kommen wird, dass sich Jamey für sein Leben in der Oberschicht entscheidet und wann Elise sich als Goldgräberin entpuppt. Hier möchte ich aber nicht zuviel verraten!

Von mir gibt es volle 5 Punkte für diese außergewöhnliche Liebesgeschichte.