Zusammengehörigkeit auf höherer Ebene

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botte05 Avatar

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Muss man das Alter, nachdem der (idealer Weise) liebe Lebenspartner verstorben ist, unbedingt allein sein? Muss man das vor allem aushalten können? Addie möchte das nicht mehr und sucht ihren Nachbarn Louis auf, um ihm ein "Arrangement" vorzuschlagen. Gegen die Einsamkeit und die damit verbundene Schlaflosigkeit möchte sie mit ihm gemeinsam die Nächte verbringen. Nicht für flüchtigen Sex, sondern um ein Gefühl von Nähe und Gemeinschaft.

Die Leseprobe berührt mich. Ich habe keine Vorstellung davon, wie es im Alter sein könnte, wenn ich alleine zurück bliebe. Die Idee, einen "Freund" zu haben, mit dem man z. B. zu einer gewissen Zeit telefoniert oder mit dem man sich regelmäßig trifft, um sich zu versichern, beiden gehe es gut, halte ich für eine praktikable Lösung. Einen mehr oder minder Fremden in mein Bett einzuladen... Nun ja...

Die potentiellen Schwierigkeiten, das Gerede, die Vorurteile, das Kopfschütteln, welches das Vorgehen von Addie und Louis hervorrufen werden, kann ich mir bildlich vorstellen. Alles andere wäre wirklich eine Überraschung, also Verständnis, Respekt und Akzeptanz als erste Wahrnehmung.

Die LP nimmt mich mit an einen warmen, behüteten Ort. Ich fühle mich wohl mit dem, was ich gerade lese. Wenn dies das ganze Buch über anhält; das wäre fein!