Alleine im Alter

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marilou Avatar

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Addie und Louis wohnen in derselben Kleinstadt nur ein paar Häuser voneinander entfernt. Beide sind um die siebzig, verwitwet und einsam. Die Kinder haben ihr eigenes Leben und wenden sich an den verbliebenen Elternteil meist dann nur wenn sie etwas von denen wollen. Das ist nicht nur in diesem Buch so, das ist leider viel zu oft Realität. Der Schriftsteller Kent Haruf hat dieses Schicksal, welches viele ältere Menschen erleiden, auf den Punkt gebracht.
Hier in dieser Geschichte macht Addie Louis den Vorschlag dass er die Abende und Nächte bei ihr verbringt. Es geht nicht um Sex sondern um Gespräche und darum, die Nacht nicht alleine und wach zu verbringen. Erst zögert er etwas, dann macht er einen Versuch und danach lässt er auch seinen Schlafanzug und seine Zahnbürste dort. Die beiden erzählen sich des Nachts vieles aus ihrer Vergangenheit was nicht unbedingt immer schön für die betroffenen Personen war.
Leider kommen dann, wie man es in einer Kleinstadt meist nicht vermeiden kann, die ersten Gerüchte der Nachbarn auf. Aber die beiden stehen darüber. Doch dann bittet Addies Sohn sie darum dass sie den Enkel eine Weile bei sich aufnimmt da er selber familiäre Probleme hat. Auch das scheint für Addie und Louis erst mal kein Problem zu sein doch dann erfährt der Sohn von der Beziehung der beiden und es ändert sich einiges….
Ein wunderschöner Roman und ich würde mich sehr darüber freuen wenn es, wie in dem Leseexemplar angekündigt, eine Verfilmung darüber geben wird.
Das Cover ist schlicht gehalten, eine Hauswand mit einem Fenster hinter dem vermutlich ein Schlafzimmer liegt. Passt sehr gut zu dem Inhalt!
Ein tolles Buch welches mir sehr unter die Haut ging!