ein bisschen einfach, aber berührend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
hiclaire Avatar

Von

Eine berührende Geschichte mit netten Figuren, insgesamt hab ich sie gern gelesen.

Ich fand es erstaunlich, welchen Mut und Zielstrebigkeit Addie an den Tag legt, als sie zu Louis marschiert und ihren ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. Louis fragt sie später, wieso ihre Wahl gerade auf ihn gefallen ist, doch so richtig überzeugt hat mich ihre Antwort nicht. Damit komme ich auch zu dem, was mir an diesem Buch weniger gefallen hat. Den beiden Hauptfiguren fehlte es für meinen Geschmack an Tiefe. Ihre Persönlichkeiten, ihre Beweggründe, Gefühle und Probleme wurden nur oberflächlich angerissen, sie kamen nett und sympathisch rüber, aber für eine solch berührende Geschichte war mir das irgendwie nicht intensiv genug. Dazu kommt, dass die Sprache schon sehr einfach gehalten ist, besonders in den erzählenden Passagen. Durch ihren aufzählenden Charakter lasen sie sich zeitweise wie ein Kinderaufsatz, auch das für mich ein bisschen enttäuschend.

Trotzdem denke ich, dass der Autor mit seiner Geschichte einen Nerv in unserer heutigen Zeit trifft und damit viele Leser erreicht, vielleicht gerade wegen der Einfachheit seiner Erzählweise.
Mir hat sich die Frage gestellt, zeigt er einen möglichen Weg aus der Einsamkeit? Wohl eher nicht, die Situation ist wahrscheinlich zu speziell um Nachahmung zu finden, aber es ist schön, was Addie und Louis erleben, egal, ob realistisch oder nicht.