Ein bisschen Wärme gegen die Einsamkeit im Alter

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gisel Avatar

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Addie Moore und Louis Waters sind beide über siebzig und seit Jahren verwitwet. Sie sind Nachbarn und kennen sich schon lange, wenn auch nicht besonders gut. Einsam fühlen sie sich beide, und so treffen sie eine Übereinkunft: Louis kommt des Abends zu Addie und sie verbringen die Nacht gemeinsam. Ungewohnt ist das zunächst, und Louis kommt gleich nach der ersten Nacht ins Krankenhaus mit einer Harnwegsinfektion, so dass umgehend das erste Missverständnis da ist. Doch sie schaffen es, wieder zu ihren gemeinsamen Nächten zurückzufinden, auch gegen das Geschwätz der Nachbarn, und erzählen sich vorsichtig aus ihrer Vergangenheit.

Es beginnt eine leise Geschichte zwischen den beiden, die mit Sex überhaupt nichts zu tun hat. Durch die Erzählungen aus ihrem Leben ist es gleichsam ein vorsichtiges Kennenlernen wie auch ein Nachdenken über die eigenen Verfehlungen und glücklichen Momente des Lebens. Doch kann das wirklich gut gehen in einer Kleinstadt, wenn gleichzeitig auch noch die Kinder sich einmischen? Darf so etwas Unerhörtes überhaupt geschehen?

Diese äußerst pikante Frage begleitet die beiden alten Menschen und wird ihre gemeinsame Zeit beeinflussen. Vieles davon meistern sie mit einer gehörigen Portion Mut und Humor. So entsteht eine ganz zarte Romanze, von der man sich wünschen würde, dass sie niemals endet…

Der Autor Kent Haruf hat mit dieser Geschichte einen Hauch Wärme ausgebreitet, die sich gegen die Angst vor dem Altern und der oft damit verbundenen Einsamkeit stellt. Ein berührendes Büchlein, das ich gerne weiterempfehle.