Es ist nie zu spät

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Kent Haruf hat mit "Unsere Seelen bei Nacht" ein langsames, warmherziges Buch geschrieben. Ein Buch über Addie und Louis, beide um die 70, die nach dem Tod ihrer Ehepartner allein in einer amerikanischen Kleinstadt in der Nachbarschaft leben. Eines Tages kommt Addie auf die Idee, dass Louis nachts zu ihr kommen könnte und sie nebeneinander liegend sich die dunklen, einsamen Stunden der Nacht mit Reden erträglicher machen könnten.
Stück für Stück entspannt sich daraus eine Freundschaft und später eine tiefe Vertrautheit und Liebe. Im gegenseitigen Erzählen teilen sie die Vergangenheit und der Leser wird mit hinein genommen in die teilweise sehr traurigen Steine auf dem Lebensweg der beiden. Und so ist dieses Buch beides, ein nicht sehr fröhlicher Rückblick auf die beiden Lebenswege, eine ruhige Annahme ihrer jeweiligen Schicksale und gleichzeitig ein hoffnungmachender Ausblick auf spätes Glück, dass sich nicht so leicht unterkriegen lässt.

Es ist wie gesagt ein langsames, leises Buch und man spürt die träge Sommerhitze in der es erzählt wird zwischen den Seiten. Gerade das macht es zu einem besonderen Buch, das einen ruhiger zurücklässt.