Gemeinsam allein sein.

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skaramel Avatar

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Addie Moore, eine Witwe in den 70ern, klingelt eines Abends bei Louis Waters, einem Witwer im gleichen Alter. Ihr Besuch ist besonderer Natur, denn sie hat den Mut ihn zu fragen, ob er nicht künftig bei ihr schlafen will. Was vielleicht nach schnöder Anmache klingt ist aber einfach ein mutiger und gewagter Schritt gegen das Alleinsein und der Beginn einer wunderschönen Freundschaft als auch Liebe.

Auf gerade mal zweihundert Seiten erzählt Kent Haruf in seinem letzten Roman die Geschichte von Addie und Louis, die beide nicht mehr allein sein wollen und sich gegenseitig durch die Nächte helfen wollen. Man erfährt viel über ihr vorheriges Leben, ihre Entscheidungen und Träume aber auch über die Gegenwart und deren Tücken.

Ein Roman, an den ich mit kaum Erwartungen gegangen bin und den ich in knapp drei Stunden förmlich inhaliert habe. Es geht nicht um viel und doch um alles. Kent Haruf schreibt auf eine sehr distanzierte, abgeklärte Art und Weise, die sofort fesselt und das Buch zu einem wundervollen Ereignis macht. Ich hab es fast seufzend beendet, denn ich habe geschmunzelt, mir wurde das Herz gebrochen und ich habe gegen Ende fast wirklich für Addie und Louis mitgefiebert.

Ein wirklich schönes Buch für zwischendurch. So klein und kurz es auch sein mag, es versteckt viel mehr in sich als man erwarten wird.