Traurig und hoffnungsvoll zugleich

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lesemöwe Avatar

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Schon der poetische Titel des Romans "Zwei Seelen bei Nacht" lässt einen erahnen, dass der Roman eine besondere, berührende Geschichte von zwei Menschen, die etwas verbindet, was in der Nacht ihren Ausgangspunkt hat, erzählt.

Eines Abends geht die siebzigjährige Addie Moore zu ihrem Nachbarn Louis Waters und schlägt ihm vor, zukünftig gemeinsam zu übernachten, nicht auf sexueller Basis, sondern platonisch, um die einsamen, leeren Nächte gemeinsam zu überwinden. Louis lässt sich auf dieses Experiment ein.
Daraus entwickelt sich mit der Zeit etwas Besonderes, etwas Leichtes, etwas Schönes - was aber leider nicht alle so sehen....., sodass die Geschichte noch einmal eine Wendung einnimmt.....

Der besondere Stil nimmt einen mit, rührt einen. Es ist ein nüchterner Stil, der einem manchmal das Lesen erschwert, weil keine Zeichen der wörtlichen Rede die nahtlos ineinander übergehenden Passagen aus Rede und Erzählungen voneinander trennen. Aber die schlichte Sprache nimmt einen sehr ein für die beiden Hauptfiguren, lässt sie einem nah sein und mit ihnen mitfühlen.

Am Ende bleibt man als nachdenklicher Leser zurück, der sich freut, diese Geschichte miterlebt haben zu dürfen, aber auch nachdenlich ist, weil ihm bewusst wird, was Missgunst und Unverständnis und Egoismus oder auch das Nichtsprechen über Dinge, die einen bewegen, ausmachen können.