Spannende Einblicke in untergegangene Gesellschaftsstrukturen
Die Hansestadt Lübeck bezeichnet sich um 1890 selbst gerne als "kleinsten Staat des Deutschen Kaiserreichs" und beherbergt eine Vielzahl an Menschen mit unterschiedlichen Schicksalen. So lebt auch die gutsituierte Familie Lindhorst in der Stadt. Als jüngster Spross der kinderreichen Familie kommt Marthe 1890 zur Welt. Sie und ihre sieben Geschwister scheinen eine glänzende Zukunft vor sich zu haben. Doch die Zeiten ändern sich und die Lindhorsts müssen so manche Umbrüche und Schicksalsschläge überstehen.
Die Buchpreisträgerin Inger-Maria Mahlke (2018 für den Roman Archipel) legt mit “Unsereins” ihren neuen Roman vor und erzählt darin eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg. Sie bedient sich dazu der allwissenden Erzählperspektive, tritt fast wie eine Regisseurin auf und lässt auch den kleinen Leuten viel Raum in der Geschichte. Die Sprache ist nüchtern, präzise und dennoch äußerst detailreich. Der Leser taucht so ab in das damalige Lübeck und erfährt von den Geheimnissen, Wünschen und Nöten seiner Bewohner. Dennoch braucht der Roman Zeit, um sich vollends zu entfalten. Mahlke bedient sich zudem einer großen Entourage an Protagonisten, was beim Lesen zeitweise zu Verwirrungen führen kann. Wiederum sehr charmant ist die Anspielung auf Thomas Mann und seinen berühmten Roman “Buddenbrooks”. In Mahlkes “Unsereins” lässt sich dieser von den Bewohnern der Stadt für seinen Roman inspirieren (was die Charaktere mit Erschrecken feststellen müssen). Insgesamt wirklich spannende Einblicke in untergegangene Gesellschaftsstrukturen.
Die Buchpreisträgerin Inger-Maria Mahlke (2018 für den Roman Archipel) legt mit “Unsereins” ihren neuen Roman vor und erzählt darin eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg. Sie bedient sich dazu der allwissenden Erzählperspektive, tritt fast wie eine Regisseurin auf und lässt auch den kleinen Leuten viel Raum in der Geschichte. Die Sprache ist nüchtern, präzise und dennoch äußerst detailreich. Der Leser taucht so ab in das damalige Lübeck und erfährt von den Geheimnissen, Wünschen und Nöten seiner Bewohner. Dennoch braucht der Roman Zeit, um sich vollends zu entfalten. Mahlke bedient sich zudem einer großen Entourage an Protagonisten, was beim Lesen zeitweise zu Verwirrungen führen kann. Wiederum sehr charmant ist die Anspielung auf Thomas Mann und seinen berühmten Roman “Buddenbrooks”. In Mahlkes “Unsereins” lässt sich dieser von den Bewohnern der Stadt für seinen Roman inspirieren (was die Charaktere mit Erschrecken feststellen müssen). Insgesamt wirklich spannende Einblicke in untergegangene Gesellschaftsstrukturen.