Unter die Haut!

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Die Leseprobe dieses Buches hat mich voll und ganz in ihren Bann gezogen. Der Junge, dessen Namen ich bislang nicht in Erfahrung bringen konnte, war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist umgänglich, sehr nett, außerordentlich intelligent und hilfsbereit - und er ist in seine Schulfreundin Kiri verliebt. Da er ihre Freundschaft nicht gefährden möchte, schweigt er über seine seit kurzer Zeit veränderten Gefühle für sie - doch bei Kiri ist es ganz genauso! Ich würde mir wünschen, dass sie sich im Verlauf der Handlung gegenseitig eingestehen, wie sie zueinander stehen.

Der Mobber, im Buch "MM" genannt, ist ein verwöhnter und fauler Nichtsnutz, der in seinem ganzen Leben vermutlich noch niemals ein "Nein" gehört hat. Zumindest niemals in seinem schulischen Umfeld und seitens seiner Freunde. Er ist bereits mehrfach durchgefallen, lernt nichts und fordert im Grunde immer nur. Ein typisches Beispiel eines emotional vernachlässigten Kindes, bei welchem die Eltern ihre Versäumnisse mit finanziellen Vorteilen auszugleichen versuchen. "MM" hat ein teures Handy, ausreichend Taschengeld, einen eigenen Roller zur Verfügung - und er ist der Ansicht, sein gutes Aussehen und sein Selbstbewusstsein genügen, um im Leben bestehen zu können.
Als "MM" wieder einmal nichts gelernt hat und den namenlosen Jungen, der in der Schule zu seinem Pech genau vor ihm saß, auffordert, ihm seine eigenen, guten Testergebnisse zu geben, kommt es zur Eskalation. Denn der namenlose Junge wagt es, ein einziges Wort zu "MM" zu sagen - ein Wort, mit welchem er niemals gerechnet hat und das in seiner Anwesenheit niemand zu äußern hat: NEIN!

Es folgt ein rascher Rückzug aus der Schule seitens des namenlosen Jungen und ein Wochenende voller Angst und Bauchschmerzen. Denn anhand der Drohungen, die "MM" ihm permanent über das Handy zukommen lässt, weiß der Junge in etwa, was ihn am Montag in der Schule erwarten wird.

Da zu Beginn der Leseprobe erwähnt wird, dass der Junge im Krankenhaus liegt, ahne ich nichts Gutes und vermute, dass der nichtsnutzige Randallierer seine Drohungen wohl wahr gemacht hat. Nichtsdestotrotz ahne ich, dass es in diesem Buch auch viele gute Menschen gibt, Menschen, die aufmerksam hinsehen, hinter die Masken blicken und Dinge hören, die andere nur allzu gerne überhören.

Mobbing ist eine furchtbare Sache, und das nicht nur bei Erwachsenen. Für Kinder und Jugendliche muss das Gefühl der Machtlosigkeit noch weit schlimmer sein, wenn das Umfeld (Lehrer, Eltern, Geschwister, Schulkollegen oder Freunde) unaufmerksam sind und die oft stillen Hilferufe von Betroffenen nicht wahrnehmen.

Obgleich der Schreibstil gewöhnungsbedürftig ist und ich es sehr eigenartig finde, dass der Protagonist keinen Namen hat, wäre ich sehr an dieser Geschichte interessiert.

Gerne bewerbe ich mich daher um ein Exemplar von "Unsichtbar" und würde gerne lesen, was Eloy Moreno zu diesem Thema zu sagen hat.

Eine umgehende Lektüre nach Erhalt sowie das Verfassen einer aussagekräftigen Rezension inklusive breiter Streuung auf möglichst vielen Plattformen sind natürlich selbstverständlich.