Ein dystopischer Roman - erschreckend nahe an der Realität!

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Ich habe zwar schon zwei weitere Romane der Autorin im Bücherregal stehen, jedoch war das neueste Werk von Celeste Ng schließlich das erste, das ich auch tatsächlich gelesen habe.
Der dystopische Roman erzählt quasi eine alte Geschichte in neuem Gewand. Amerikaner chinesischer Abstammung werden verschmäht. Wir folgen dem Jungen Bird, der auf der Suche nach seiner Mutter (einer Dichterin) ist, die sich dem vorherrschenden autoritären Regime (PACT) in den USA widersetzt.
Die Autorin schafft es fast durchgängig den Spannungsbogen zwischen Macht, Rassismus und Diskriminierung in einer durchwegs ungerechten und bedrohlichen Welt aufrecht zu erhalten. Mit dem 12-jährigen Bird im Mittelpunkt ist ihr die Zeichnung einer sehr authentischen Figur gelungen. „Unsre verschwundenen Herzen“ ist für mich insgesamt ein äußerst glaubwürdiger Roman, der mir mit seiner erschütternden Geschichte sehr nahe ging. Die Story ist meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt und das Buch sehr solide geschrieben, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle einige Längen und zu viele Details hat (daher leider ein Stern Abzug). Ich habe nun noch mehr Lust, endlich die anderen Werke der Autorin zu lesen (insbesondere „Kleine Feuer überall“)!