Mumu ist keine Blume!

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besueandamy Avatar

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Zunächst fällt das mit kräftigen Farben gestaltete Coverbild in den Blick - zu sehen, ein Kind, welches den Intimbereich mit zwei Bildern abdeckt. Noch ist das Geschlecht des Kindes nicht zu erkennen - immerhin ist das primäre Geschlechtsorgan verdeckt. Die Bilder, welche anstatt dem sonst in der Kunst üblichen Feigenblatt in Verwendung gekommen sind, referenzieren auch beide Geschlechtsorgane - bzw. auf die "lieblichen Umschreibungen" die vielerorts genutzt werden.

Den Umschreibungen, vielerorts genutzten Bezeichnungen widmet sich das Buch - der Fokus liegt hier auf beiden Geschlechtern. Mumu, Schniedel, Penis, Genital, Kröte, Schlange... hier reihen sie sich aneinander - kein Blatt wird vor den Mund genommen.

Bilderbüchern kommt eine besondere Kraft zu - sie formen bereits die Wahrnehmung der jüngsten Erdenbürger:innen. Etwas, was auch die ersten Vertrauenspersonen von Kindern - Eltern, Kleinstkinderpädagog:innen, etc. zukommt. Sie prägen somit gleichermaßen das Bild von Kindern bereits sehr früh. "Untenrum" öffnet die Möglichkeit der Entstigmatisierung der Auseinandersetzung mit dem eigenen (kindlichen) Körper auf besondere Art und Weise und hinterfragt gleichzeitig - so erscheint es mir - in der Sublinie die Fülle an Bezeichnungen für die Geschlechtsorgane auf so mannigfaltige Art und Weise. Denn immerhin zeigt sich in Kindergärten und Schulen oftmals, als wolle man vermeiden, die Dinge beim Namen zu nennen.

Gerade im Hinblick auf die Diskussion der (möglichen) "korrekten" Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsorgan freue ich mich über diese Veröffentlichung. Nur wenn wir beständig diesem Thema Raum geben, die Natürlichkeit akzeptieren und auch den jüngsten unter uns vermitteln, ist es uns vielleicht zukünftig möglich, uns in diesem Bereich kein Blatt mehr vorzuhalten. ;)