Soft-Krimi mit viel Humor

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rebekka Avatar

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Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt! Diesen Seufzer aus der Feder Friedrich von Schillers würde Pippa Bolle sicher aus vollstem Herzen unterschreiben. Denn in der Schrebergartenkolonie, in die sie als Haushüterin eingezogen ist, mutieren die netten Nachbarn schon bald zu garstigen Streithähnen, und es dauert nicht lange, bis eine Tote zwischen blühenden Blumen liegt.

 So weit reicht die Leseprobe allerdings nicht. Bis zu Seite 41 herrscht noch eitel Sonnenschein und von einer Krimihandlung ist weit und breit nichts zu entdecken. Pippa entflieht dem liebevollen, aber lauten Elternhaus, lernt ein paar sympathische Menschen kennen und freut sich auf ungestörte Ruhe zum Arbeiten. Dass sie sich - anstatt die „Veränderungen des Gefieders beim gemeinen Haubentaucher unter umweltbezogenen Stressbedingungen der verschiedenen Brutzonen und Jahreszeiten“ in passables Deutsch zu übersetzen - mit Mord und Totschlag herumschlagen muss, kann sie ja nicht ahnen...

  Mit viel Humor und deutlicher Zuneigung schildern die beiden Autorinnen die schrulligen Charaktere ihres Buches, und damit niemand den Überblick über die vielköpfige Schrebergartengemeinschaft verliert, haben sie freundlicherweise ein Personenregister mitgeliefert. Titelbild und Leseprobe deuten darauf hin, dass es sich um einen Soft-Krimi handelt, den man gut und ohne das Nervenkostüm zu ruinieren an einem sonnigen Wochenende im Garten oder auf dem Balkon lesen kann. Freunde von blutigen Thrillern sollten wohl besser die Finger davon lassen.

 Über ein Leseexemplar würde ich mich freuen.