Vielversprechender Anfang, der neugierig auf mehr macht

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s.edelfrau Avatar

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Endlich Neues von Tanja Weber! Von dieser Autorin, die auch unter mehreren Pseudonymen Bücher veröffentlicht, habe ich schon etliche Romane gelesen, die mir allesamt gut gefallen haben. Daher habe ich mit Spannung auf "Unter dem Moor" gewartet.
Der Auftakt gefällt mir gut. Als Leser*in lernt man die Berliner Ärztin Nina und ihren Lebensgefährten Jan kennen. Nina ist ausgebrannt, vor allem die Pandemie und die daraus resultierende Extremsituation im Krankenhaus hat Spuren hinterlassen, Nina fragt sich, was aus ihrem früheren fröhlichen, lebensbejahenden Ich geworden ist.
Sie entschließt sich zur Kündigung und zu einem Sabbatical, um wieder zu sich selbst zu finden. Dass Jan genau in dieser Zeit für drei Monate beruflich nach Kanada muss, kommt ihr gerade recht: Gemeinsam mit Ayla, der scheuen Hündin, die sie aus einem rumänischen Shelter geholt hat, fährt sie ans Stettiner Haff, um in der dortigen Abgeschiedenheit eine Auszeit vom Großstadtleben zu nehmen.

Ninas Erschöpfung wird so anschaulich geschildert, dass ich ihre Symptome beinahe selbst körperlich spürte. So war ihr Entschluss, eine Auszeit zu nehmen, für mich sehr nachvollziehbar.
Sehr einfühlsam wird auch die Beziehung zur Hündin Ayla geschildert. Wer der Autorin Tanja Weber auf Instagram folgt, weiß, dass sie hier auf eigene Erfahrungen mit ihrer Hündin Winnie zurückgreift. Nur langsam fasst das scheue Tier so etwas wie Vertrauen zu seinem neuen Frauchen. Doch als Nina und Ayla in Mecklenburg-Vorpommern ankommen, ist die Hündin plötzlich wie verwandelt.

Ich bin sehr neugierig darauf zu erfahren, wie es mit Nina und Ayla weitergeht. Der Prolog verrät ja schon, dass es im Wald am Stettiner Haff zu einer grausigen Entdeckung kommt. Was steckt dahinter? Und wie ist die Beziehung zu den beiden Frauen aus früheren Generationen, von denen im Klappentext die Rede ist?
Meine Neugier ist jedenfalls geweckt und ich bin sehr gespannt darauf, den Roman weiter zu lesen.