Am Stettiner Haff

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Dieser Roman wird in drei Zeitebenen erzählt und handelt von drei Frauen und ihr Leben. Der einzige Zusammenhang ist der Schauplatz, das Stettiner Haff.
1936, wird die 14 jährige Gine und 29 weitere Mädchen zu einem Landjahr auf einen Gutshof geschickt. Was als Belohnung für gute Schulnoten und vorbildliches Betragen unter der Nazi-Herrschaft angepriesen wird, ist gnadenlose Ausbeutung, Schwerstarbeit und Züchtigung. Als Gine vom Sohn des Gutsherrn missbraucht wird und ihre Freundin Renate sie rettet, können die beiden entkommen.
1979, die 20 jährige Sigrun hat früh geheiratet und hat einen kleinen Sohn. Sie nimmt sich ab und zu eine Auszeit bei ihrer Freundin Christa, die sich gegen das Nazi-Regime auflehnt. Sigrun muss sich da bedeckt halten um den beruflichen Werdegang ihres Mannes Achim nicht zu gefährden. Der gerät dann immer mehr unter Druck.
Gegenwart, die Ärztin Nina braucht eine Auszeit. Sie kündigt ihre Arbeit, holt sich den Straßenhund Ayla und mietet sich eine Ferienwohnung am Haff. Als die Hündin einen menschlichen Knochen ausbuddelt, der schon mindestens 30 Jahre in der Erde gelegen hat fühlt sie sich dort zunehmend unwohl. Sie fühlt sich von der wunderlichen Nachbarin, dem Sohn und dem Enkel beobachtet.
Das Cover hat die Stimmung sehr gut eingefangen. Die Geschichte der drei Frauen werden unabhängig voneinander erzählt und ergeben erst zum Schluss ein paar Gemeinsamkeiten, die die Handlung stimmig macht. Die Lebensumstände der jeweiligen Zeit werden sehr authentisch erzählt und lassen mich nachdenklich zurück.