Frauenrollen im Nationalsozialismus, zu Zeiten der DDR und in der Zeit nach der großen Pandemie

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Tanja Weber schafft mit Unter dem Moor eine düstere Zeitreise durch die deutsche Geschichte. Die Autorin verwebt in verschiedenen Zeitebenen eine Geschichte um das Stettiner Haff.

Die Berliner Ärztin Nina flieht mit ihrem Burnout vor dem hektischen Job in der Berliner Charite. Die Pandemie hat ihr alle Kraft und Freude geraubt, so dass sie sich eine Auszeit am Stettiner Haff mit ihrer Hündin Ayla gönnt. Doch schon bald findet sie Spuren eines möglichen Verbrechens...

Im Jahr 1936 wird die 14 jährige Gine für 8 Monate zum Landjahr ans Stettiner Haff gebracht. Hier sollen die jungen Mädchen dem Volkswohl dienen und sich ideologisch festigen, sprich mit viel Disziplin und harter Arbeit zu guten Nazis erzogen werden.

1979 begleiten wir die junge Mutter Sigrun. Sie ist unglücklich über die Bevormundung durch die DDR. Sie träumt von einem Leben in Freiheit für sich, ihren Mann und ihren Sohn.

Tanja Weber schafft es eine düstere Stimmung aufzubauen und die Gegebenheiten der jeweiligen Zeit auf die Seiten zu transportieren. In losen Fäden verweben sich die Geschichten der drei Frauen zu einem Ganzen, welches sich wirklich erst mit der letzten Seite auflöst. Mir hat die Zeitreise durch das Stettiner Haff gut gefallen. Auch, dass die Autorin es immer wieder schafft Landschaften und Tiere bildhaft darzustellen hat sehr zu meinem Lesevergnügen beigetragen.