Tatort Stettiner Haff

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milena Avatar

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Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Das Cover hat mir auf dem ersten Blick nicht so zugesagt, es ist etwas morbide und unaufgeregt. Im Nachhinein kann ich aber nur sagen, es passt perfekt zu der Geschichte bzw. den Geschichten, die vom Stettiner Haff erzählt werden. Drei Frauen, Gine, eigentlich Regine, Sigrun und Ninas Wege führen am Haff zusammen, obwohl sich die Frauen nie begegnen können. Als Nina, die junge Ärztin aus der Charité nach einem Burnout in ein Ferienhaus am Stettiner Haff flüchtet, ist Gine altersbedingt wahrscheinlich schon tot und Sigruns Leiche wird Nina zusammen mit ihrem rumänischen Straßenhund Ayla dort finden. Es geht aber nicht nur um drei beliebige Frauenschicksale, die erzählt werden, sondern auch um drei Zeiten, in denen die Frauen lebten. Gine erlitt am Haff eine himmelschreiende Ungerechtigkeit in der Zeit der Nazigrößen. Sigrun litt unter dem DDR-Regime und Nina unter dem profitorientierten und unmenschlichen System der Krankenhauszustände der Jetztzeit. Ein absolut empfehlenswerter, sprachlich wunderschön erzählter Roman, dem ich gerne 5 Sterne vergebe.