Ruhe vor dem Sturm

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Ich habe eigentlich mehr aus Langeweile hier reingeblättert, weil das Cover wirklich abschreckend hässlich ist. Es sieht mehr aus wie ein generisches Cover für ein billiges Uni-Lehrbuch. Wenn man aber genau hinsieht, spürt man die Gegenwart des Sturms, wie sie sich auch subtil durch den Text zieht. Dieser wirkt im Gegensatz zum Cover wie ein Magnet, besonders von dem Punkt an, an dem die Geschichte durch Isaks Augen erzählt wird. Zwar bleibt es nicht so, wie die Buchbeschreibung verrät, aber diese mysteriöse Atmosphäre, die dadurch verursacht wird, dass der Junge noch zu klein ist, um grausige Details zu erfahren, baut eine große Spannung auf. Gleichzeitig fand ich die Beschreibung des Spielens mit Theo total authentisch, wie sie etwas tun, von dem sie wissen, dass Erwachsene es nicht gutheißen würden.

Ich habe bei Edvard und Isak ein seltsames Gefühl, das nicht greifbar ist. Ist Edvard wirklich sein Onkel? Er ist der Bruder von Isaks Mutter. Wäre er der Bruder des Vaters, hätte ich fast einen Seitensprung der Mutter vermutet, aber da lese ich wohl zu viel in den Text rein. Jedenfalls gelingt es dem Autor gut, lebendige Figuren zu erschaffen, in die man sich hineinversetzen kann. Es ist, als wäre man mit dabei und würde wie Isak im Bett liegen und gebannt lauschen, worüber die Eltern denn da reden und warum die Mama so traurig ist. Da hatte ich eine Gänsehaut. Ich hoffe, das Buch geht so gut weiter!