Mördergene

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buchmareike Avatar

Von

Alles beginnt mit einem Feuer und der Leiche einer jungen Frau, die später im ihrem abgebrannten Haus gefunden wird. Der Beginn des Romans wird aus der Sicht des siebenjährigen Isak erzählt. Die Stimmung ist gedrückt. Der Junge ist hilflos, denn er spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber niemand will wirklich mit ihm reden und er versteht nicht, was passiert. In seiner Heimat wird er bereits als Kind für das verurteilt, was er ist: Der Neffe eines Mörders. Der Enkel eines gewaltätigen Mannes. Jedermann ist überzeugt, dass er die Gene eines Gewalttäters in sich trägt und auch er selbst übernimmt diese Vorstellung irgendwann.

Dabei ist er selbst Opfer, denn er hat den Menschen verloren, der ihm am meisten bedeutete: Seinen Onkel Edvard Christenson. Dieser wurde wegen Mordes und Brandstiftung verurteilt.

Erst viele Jahre später beginnt der Polizist Vidar, die Ermittlungen von damals in Frage zu stellen und rollt den Fall neu auf.

Bei der Frage, wie mir das Buch gefallen hat, bin ich zwiegespalten. Es ist mit Sicherheit exzellent geschrieben und durchleuchtet hervorragend die Vorverurteilungen der Gesellschaft. Allerdings fand ich die Lektüre niederdrückend und deprimierend. Am besten hat mir tatsächlich der Part mit Vidars Ermittlungen gefallen. Der war spannend geschrieben. Alles in allen ist es keine leichte Lektüre und eher gesellschaftskritischer Roman als Krimi.