Wenn ich noch einmal das Wort Frauenpower höre...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ismaela Avatar

Von

... zumindest in diesem Zusammenhang. Auch wenn das Buch kein Tatsachenbericht, sondern ein Roman ist, der in sich Tatsachen und Fiktion vereint, ist die Anlehnung an tatsächliche Charaktere wie Lise Meitner unverkennbar. Deshalb finde ich es auch völlig verfehlt, hier von Frauenpower zu sprechen, denn das Vorwort sagt es ganz deutlich: Bildung und Teilhabe an allen Teilen des Lebens ist nichts, was sich eine Frau erkämpfen hätte sollen - es hätte ein grundsätzliches Recht sein sollen, genauso selbstverständlich, wie es von Anbeginn der Zeit immer schon für Männer war.
Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der Schreibstil bzw. die Erzählstruktur immer mal wieder einen leicht seichten Unterton abdriftet, so als würde man der Leserin einen etwas unabhängigen Schreibstil nicht zutrauen. Dafür sind die Lebenswege der drei Frauen geschickt gewählt: eine junge Frau, die "legal" an Bildung kommt, eine zweite, die, gefangen in einer arrangierten Ehe, "illegal" dazu kommt, und eine dritte, die auf Grund ihres Standes überhaupt keine Bildung bekommen soll, aber einen Weg findet, dem entgegen zu wirken. Der erste Leseeindruck war sehr gut, und da das Buch doch einige Seiten hat, hoffe ich, dass sich diese drei Frauen"schicksale" nicht gegenseitig erdrücken.