Drei starke Frauen und ihr Streben nach Bildung

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Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Drei Frauen, ein Wunsch: Die Welt entdecken

Berlin, 1907: Die junge Wissenschaftlerin Lise kommt nach ihrer Promotion an die Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden, um bei Max Planck zu forschen. Dass Frauen in Preußen offiziell noch nicht an Universitäten zugelassen sind, kann sie nicht aufhalten. Schon bald arbeitet sie neben Otto Hahn. Das Schicksal führt sie mit zwei Frauen zusammen: Hedwig musste die Unterschrift ihres Mannes fälschen, um die Uni besuchen zu können – denn ohne die Zustimmung des Ehemannes geht nichts. Anni arbeitet als Dienstmädchen beim berühmten Friedrich Althoff und liest sich heimlich durch dessen Bücherregal. Die drei unterschiedlichen Frauen werden zu engen Verbündeten, die gemeinsam um ihr Glück, die Liebe und das Recht auf Wissen und Bildung kämpfen. Denn die Widerstände in der männlichen dominierten Universitätswelt sind hoch.


Meinung:
Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Anni, Hedwig und Lise geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, wie z.B. Lises Kollege Otto Hahn oder ihr Professor Max Planck.

Die drei Freundinnen sind charakterlich sehr unterschiedlich und gehen auch unterschiedlich damit um, wenn sie durch die gesellschaftlichen Widerstände in ihrem Wissensdurst gehindert werden. Nicht alle Männer an der Universität sind gegen Frauen die studieren möchten, aber es sind vor allem die mächtigen und höhergestellten, die dagegen sind und Hedwig und ihren Mitstreiterinnen das Leben unnötig schwer machen und ihnen Steine in den Weg legen. Interessant fand ich die Einblicke in Lises Forschung zur Radioaktivität, auch wenn man (mit heutigem Wissenstand) nur den Kopf schütteln kann über den fehlenden Strahlenschutz.
Schön fand ich auch die Freundschaft der drei Frauen und wie sie sich gegenseitig unterstützen und bestärken. Man begleitet die Drei auf ihrem Weg zu mehr Gleichberechtigung, erfährt mit ihnen zusammen Zurückweisungen und Herabsetzungen und ist am Ende des Buches dankbar, dass sie uns den Weg bereitet haben (auch wenn noch genug zu tun ist).

Ein faszinierender historischer Roman über drei starke Frauen, die nach Bildung streben und gegen die gesellschaftlichen Widerstände vorgehen. Ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Fazit:
Ein faszinierender historischer Roman über drei starke Frauen, ihr Streben nach Bildung und ihr Kampf gegen die gesellschaftlichen Widerstände. Ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.