aktueller denn je
Das Buch "Unter Grund" von Annegret Liepold hat mir insgesamt wirklich sehr gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen, beispielsweise auch als Schullektüre oder zum Verschenken an Jugendliche. Es zeigt sehr deutlich, wie schnelle Jugendliche in die rechte Szene rutschen können und wie aufmerksam das Umfeld in dieser Phase sein muss. Das Thema ist also schonmal aktueller denn je und auch. Die Geschichte wird über einer weiblichen, westdeutsche Protagonistin erzählt - diese Perspektive wird beim Thema Rechtsextremismus gerne mal übersehen, weshalb ich sie hier umso wertvoller finde. Das Buch beginnt in der Gegenwart einer jungen Lehrerin, die mit ihrer Klasse den NSU-Prozess verfolgt und davon aufgerüttelt ihre eigene Vergangenheit aufarbeitet. Die Schuldfrage zieht sich durch das ganze Buch und kann am Ende nur von den Leser*innen beantwortet werden.
Diese Aufarbeitung hat mich an einigen Stellen nicht komplett überzeugt: Franka war einfach nicht reflektiert genug und wie sie es ideologisch aus der Szene herausgeschafft hat, wurde komplett ausgespart, was meiner Meinung nach ein großer Verlust für die Geschichte ist.
Trotzdem hat die Geschichte mich mitgerissen und das Thema ist viel zu wichtig, um sich an kleineren Kritikpunkten aufzuhalten.
Diese Aufarbeitung hat mich an einigen Stellen nicht komplett überzeugt: Franka war einfach nicht reflektiert genug und wie sie es ideologisch aus der Szene herausgeschafft hat, wurde komplett ausgespart, was meiner Meinung nach ein großer Verlust für die Geschichte ist.
Trotzdem hat die Geschichte mich mitgerissen und das Thema ist viel zu wichtig, um sich an kleineren Kritikpunkten aufzuhalten.