Ein wichtiges Buch
Das Attentat von Hanau jährt sich zum fünften Mal. Die AfD geht als zweitstärkste Partei aus der Bundestagswahl. Mir fällt es wahnsinnig schwer, nachzuvollziehen, wie Menschen in rechte oder gar rechtsextreme Kreise geraten können.
Allen, denen es genauso geht, würde ich "Unter Grund" von Annegret Liepold empfehlen.
Franka ist Referendarin in München und besucht mit ihrer Klasse eine Sitzung der NSU-Prozesse. Der Prozess wühlt sie auf und ruft die Erinnerungen an die eigene Vergangenheit wach. Eine Vergangenheit, die sie selbst vor ihrer besten Freundin Hannah geheim hält und die dennoch noch immer ihr Leben beeinflusst.
Annegret Liepold erzählt davon, wie es dazu kommen kann, dass eine junge Person, die sich für den Naturschutz einsetzt, auf einmal Nazi-Parolen skandiert und im Geschichtsunterricht fragt, welche Beweise es für die Shoah gäbe. Dabei ist der Roman weder anklagend noch wird irgendetwas beschönigt. Es ist die Geschichte einer Teenagerin, von (falschen) Freund:innen, enttäuschter Liebe, Trauer und verkorkster Kommunikation.
Obwohl ich definitiv links eingestellt bin, konnte ich mit Franka mitfühlen. Ich konnte nachvollziehen, wie es zu alledem kommen konnte - was nicht immer leicht auszuhalten war. Liepolds einfühlsamer und poetischer Sprachstil steht im Kontrast zu dem behandelten Thema. Das Schweigen innerhalb der Familie, die Krankheit der Großmutter und des Vaters, die Einsamkeit.
Ich hätte gerne mehr darüber gelesen, wie Franka wieder aus dem rechtsextremen Umfeld herausgekommen ist, aber der Rest des Buches ist so stark und gut, dass das nur ein kleines bisschen rummäkeln ist.
Allen, denen es genauso geht, würde ich "Unter Grund" von Annegret Liepold empfehlen.
Franka ist Referendarin in München und besucht mit ihrer Klasse eine Sitzung der NSU-Prozesse. Der Prozess wühlt sie auf und ruft die Erinnerungen an die eigene Vergangenheit wach. Eine Vergangenheit, die sie selbst vor ihrer besten Freundin Hannah geheim hält und die dennoch noch immer ihr Leben beeinflusst.
Annegret Liepold erzählt davon, wie es dazu kommen kann, dass eine junge Person, die sich für den Naturschutz einsetzt, auf einmal Nazi-Parolen skandiert und im Geschichtsunterricht fragt, welche Beweise es für die Shoah gäbe. Dabei ist der Roman weder anklagend noch wird irgendetwas beschönigt. Es ist die Geschichte einer Teenagerin, von (falschen) Freund:innen, enttäuschter Liebe, Trauer und verkorkster Kommunikation.
Obwohl ich definitiv links eingestellt bin, konnte ich mit Franka mitfühlen. Ich konnte nachvollziehen, wie es zu alledem kommen konnte - was nicht immer leicht auszuhalten war. Liepolds einfühlsamer und poetischer Sprachstil steht im Kontrast zu dem behandelten Thema. Das Schweigen innerhalb der Familie, die Krankheit der Großmutter und des Vaters, die Einsamkeit.
Ich hätte gerne mehr darüber gelesen, wie Franka wieder aus dem rechtsextremen Umfeld herausgekommen ist, aber der Rest des Buches ist so stark und gut, dass das nur ein kleines bisschen rummäkeln ist.