Jugend und Rechtsextremismus
Dieses Buch passt so gut in die Gegenwart, in der rechtsextremistische Kräfte scheinbar mühelos aufblühen, und sollte deshalb unbedingt gelesen werden, vor allem von jungen Leuten. Es verdeutlicht anschaulich, wie gerade dieser Teil der Bevölkerung empfänglich für die wahnsinnigen Ideen rechter Gruppierungen ist und sich ihnen aus unterschiedlichen Gründen anschließt – als da seien Außenseitertum, Einsamkeit, familiäre Probleme, die Suche nach einer Identität. Das geschieht anhand der jungen Protagonistin Franka, die als 16jährige im Jahr 2006 in einem Dorf in Franken immer tiefer in die rechte Szene abrutschte und den Weg von dieser weg erst durch eine von ihrer Mutter veranlasste Internatseinschulung fand, nachdem sie an der Begehung schwerer Straftaten beteiligt war. Franka verarbeitet diese Zeit zehn Jahre später, als sie als Referendarin mit Schülern einem Prozesstag im sog. NSU-Prozess beiwohnt. Jetzt stellt sie sich den Fragen ihrer Angehörigen in ihrem Heimatdorf und muss erfahren, dass es auch unter ihnen welche gibt, die schlimme Geheimnisse horten. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist gelungen, macht er doch die Motive deutlich, die zu Frankas Einstellung führten. Der Text liest sich gut, wenngleich das Thema keine leichte Kost ist.
Es ist ein wichtiges Buch, das ich sehr empfehle.
Es ist ein wichtiges Buch, das ich sehr empfehle.