Rückblick auf Jugendzeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
elfenfreund2001 Avatar

Von

„Unter Grund“ ist der Debütroman von Annegret Liepold. Der Roman ist erschienen beim Karl Blessing Verlag, München und umfasst 255 Seiten.

Der Roman erzählt einen Teil aus dem Leben von Franka. Sie macht gerade eine Referendarzeit an einer Schule und besucht mit einer Klasse Jugendlicher einen Gerichtstag im Strafverfahren gegen Beate Zschäpe/NSU-Prozesse. Während der Gerichtsverhandlung verlässt sie mit zwei Schülern den Gerichtssaal und eine Bemerkung von einem der Schüler, Beate Zschäpe sei eine „Nazischlampe“, katapultiert Franka zurück in ihre eigene Jugendzeit. Sie verlässt von jetzt auf gleich München und fährt zurück in das Dorf ihrer Jugend. Hier wird ihr mehr und mehr bewusst, wie sehr sie unter der Nichtkommunikation innerhalb der Familie gelitten hat. Sie selbst ist in ihrer Jugend in die rechtsextreme Szene abgerutscht und anstatt mit der Familie darüber zu sprechen bzw. zu diskutieren wurde das Thema totgeschwiegen, um familiäre Verluste zu kompensieren. Es erfolgten Konsequenzen ohne Erklärungen. Aber Franka erfährt während ihres Aufenthaltes in ihrem Heimatdorf, noch ein anderes dunkles Geheimnis der Familie, das vieles vielleicht erklärt und trotzdem weitere unausgesprochene Probleme aufwirft. Franka lässt während des Aufenthaltes daheim ihre „schwarze/braune“ Jugendepisode vor ihrem geistigen Auge vorüber laufen, um Erklärungen zu finden.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ins Buch hineinzukommen, hat es mir letztendlich doch ganz gut gefallen. Es ist heutzutage wichtig sich auch mit schwierigen Themen wie Rechtsextremismus/Politik und daraus resultierender Gewalt/Gedankengut zu beschäftigen.

Der Roman erhält von mir 4 von 5 Sternen.