Von einer Fuchsin und der Schuld
"Unter Grund" von Annegret Liepold ist ein Roman mit einer braun-grauen, tristen, schweren Atmosphäre – die vom Cover perfekt eingefangen wird.
Auf eine sehr konstruktive Weise verknüpft die Autorin die Gegenwart der Ende zwanzigjährigen Franka mit der Vergangenheit der jugendlichen Franka. Der Erzählstrang der Nullerjahre ist durch die Fußball-WM in Deutschland geprägt und zeigt, wie die Protagonistin in die rechte Szene rutscht – und dort so etwas wie Zugehörigkeit findet. Oft ist das Erzählte nur schwer auszuhalten; als Leserin hatte ich mehrmals den Impuls, die Protagonistin zu schütteln und zur Vernunft zu bringen.
Der aktuelle Erzählstrang wird durch die Abschlussplädoyers im NSU-Prozess eingeleitet, die Franka aus München in die fränkische Provinz treiben. Zurück am Ort ihrer Kindheit und Jugend ist sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Hier stellt sich die Frage der Schuld und Franka muss nach einem Umgang mit dem Geschehenen suchen.
Die Autorin schreibt eindringlich, teilweise fast poetisch und gleichzeitig in krassen, authentischen wörtlichen Reden. Leider ist das Thema so aktuell und wichtig, dass ich den Roman allen empfehlen möchte, für die es möglich ist, sich mit so schweren Themen wie Rassismus und Antisemitismus auseinanderzusetzen. Die diesbezügliche Triggerwarnung (und auch das Glossar) hätten aus meiner Sicht auch gut am Anfang des Buchs stehen können.
Auf eine sehr konstruktive Weise verknüpft die Autorin die Gegenwart der Ende zwanzigjährigen Franka mit der Vergangenheit der jugendlichen Franka. Der Erzählstrang der Nullerjahre ist durch die Fußball-WM in Deutschland geprägt und zeigt, wie die Protagonistin in die rechte Szene rutscht – und dort so etwas wie Zugehörigkeit findet. Oft ist das Erzählte nur schwer auszuhalten; als Leserin hatte ich mehrmals den Impuls, die Protagonistin zu schütteln und zur Vernunft zu bringen.
Der aktuelle Erzählstrang wird durch die Abschlussplädoyers im NSU-Prozess eingeleitet, die Franka aus München in die fränkische Provinz treiben. Zurück am Ort ihrer Kindheit und Jugend ist sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Hier stellt sich die Frage der Schuld und Franka muss nach einem Umgang mit dem Geschehenen suchen.
Die Autorin schreibt eindringlich, teilweise fast poetisch und gleichzeitig in krassen, authentischen wörtlichen Reden. Leider ist das Thema so aktuell und wichtig, dass ich den Roman allen empfehlen möchte, für die es möglich ist, sich mit so schweren Themen wie Rassismus und Antisemitismus auseinanderzusetzen. Die diesbezügliche Triggerwarnung (und auch das Glossar) hätten aus meiner Sicht auch gut am Anfang des Buchs stehen können.