Nebel über dem Wendland

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barbara62 Avatar

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Nach einem wunderschönen Urlaub im Wendland 2020 hat mich dieser Titel sofort magisch angezogen, das Cover tat ein Übriges. Dann die Überraschung: Thies, einer der Protagonisten des Romans, hasst die Elbe, genau wie es die Fährfrau tut und seine Lebensgefährtin Sophie. Thies hasst sie, weil sein Sohn dort tot aufgefunden wurde, Sophie aus dem gleichen Grund, und weil sie als Laborantin die Gifte im Wasser kennt.

"Hier ändert sich nie etwas", meint die Fährfrau. Aber genau das scheint der Fall zu sein. Eine Frau mittleren Alters setzt mit der Fähre über und Thies scheint magisch angezogen von ihr. Zum ersten Mal nach längerer Zeit geht er, der seit dem Tod des Sohnes Aaron nicht mehr als Lehrer arbeitet, ins Dorf. Es ist die Zuversicht, die die Fremde ausstrahlt, ein Gefühl, das ihm fremd geworden ist.

Sophie beobachtet derweilen die Nachbarsfamilie, das perfekte Familienglück, Vater, Mutter, Sohn und Tochter, ehemalige Freunde von Sophie und Thies. Die Freundschaft ist mit dem Tod des Sohnes zerbrochen. Trauer, Neid und das Festhalten an den fortlaufenden Ermittlungen zermürben Sophie und Thies.

Ob sich der Nebel über dem Geschehen so lichten wird, wie er es nach der Ankunft der morgendlichen Fähre macht? Ich würde es gerne erfahren und viel Wendland-Atmosphäre dabei atmen!