Berührend und aufwühlend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mitherzundbauch Avatar

Von

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von einem der vier Freunde erzählt, Thies, Sophie, Bodo und Inga. Ab und an mal kommt auch noch die Sicht einer anderen beteiligten Person dazu. Diese Erzählweise ermöglicht dem Leser, ganz nah dran zu sein an den jeweiligen Gefühlen. Thies und Sophie, die ihrem Sohn Aaron vor 13 Monaten verloren haben. Ihre Hilflosigkeit, fortwährende Ohnmacht und auch die Eifersucht auf das scheinbar so perfekte Leben der Freunde erleben wir hautnah und können es fühlen. Auch die anfängliche Zerrissenheit von Inga und Bodo, die gern wieder näher an Thies und Sophie dran wären, aber einfach nicht zu ihnen durchdringen, berührt. Die Handlung ist von Anfang an spannend, nicht wie ein Krimi aber so, dass ich das Buch nicht gut aus der Hand legen konnte. Die kurzen Kapitel verführen dazu, immer weiter zu lesen und die Geheimnisse der einzelnen Personen zu lüften. Die Fremde, die gleich zu Beginn auftaucht und sich merkwürdig verhält, trägt natürlich auch zum Spannungsbogen bei.
Die Sprache hat mein Herz berührt. Sie ist nicht schnörkelig oder poetisch, sondern klar und atmosphärisch. Sie passt sich dem Gefühlen im Buch an.
Ich bin einfach rundum glücklich mit diesem Buch, sogar mit dem Ende und das ist nicht leicht bei mir. Das Wort „glücklich“ wirkt vielleicht fehl am Platz, es geht schließlich im Großen und Ganzen um ein totes Kind. Aber es macht mich glücklich, so einen großartigen Roman zu lesen. Von Hoffnung, Träumen, Ängsten und Freundschaft. Wie man sich und andere verliert und manchmal ein Stück davon wiederfindet.

Kurzum: ich liebe diesen Roman!