Nebulöse Idylle

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siriamaria Avatar

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Mir hat das Cover sehr gut gefallen: ein präzise gezeichneter Reiher auf einem Ast im Vordergrund, nebulöse verschwommene Uferlandschaft im Hintergrund. Mit scharfen Augen späht er seine Umgebung aus. Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Die einzelnen Kapitel tragen die Überschriften der Personen, deren Sichtweisen genauer betrachtet werden sollen und erst am Ende fügen sich die Puzzelteile zusammen und es entsteht das ganze Bild und doch ließ es mich mit Fragen zurück: Wie konnte es soweit kommen?
Der erfüllte Traum – mit einem befreundeten Paar in idyllischer Natur zu leben – wird auf eine Zerreißprobe gestellt, als Aaron, der Sohn von Sophie und Thies, in der Elbe ertrank. Nach und nach erfährt der Leser, dass außer seinen Eltern, niemand den auffälligen Jungen vermisst. Er muss wohl der einzige Spielkamerad weit und breit gewesen sein oder mussten die Nachbarskinder miteinander spielen, weil die Eltern befreundet sind? - Gegenüber wohnen Inga und Bodo mit Jella und Lasse. Lasse spielte für sich und hat auch kein eigenes Kapitel. Doch auch das perfekte Leitbild der Nachbarn bekommt nach und nach Risse. Das Auftauchen einer mysteriösen
Frau bringt Bewegung und neue Impulse in die erkaltete Freundschaft zwischen Sophie und Inga. Wie realistisch ist die Versöhnung, nachdem die Trauer die befreundeten Nachbarn auf Abstand gebracht hat? Trotzdem, ein Buch das Mut macht, wieder aufeinander zu zugehen.