Potential verschenkt
Zwei Familien, die sich schon jahrelang aus einer gemeinsamen WG-Zeit und besonders der Anti-Atom Bewegung ihrer Jugend kennen, wohnen nun in Bullerbü-Idylle auf einem Hof im Wendland. Dieses Paradies wird jäh zerstört, als Aaron, der 11 jährige Sohn von Sophie und Thies unter ungeklärten Umständen ertrank. Die Umstände bleiben leider ungeklärt und die Polizei möchte die Ermittlungen einstellen.
Nach einem Jahr der Trauer und Sprachlosigkeit und Entfremdung taucht plötzlich Mara, eine charismatische Fremde auf, die Bewegung in die Erstarrung bringt.
Der Roman liest sich spannend und fesselnd, da nur Stück für Stück Details preisgegeben werden. Der Tod des Jungen, die Zerrüttung der Eltern und auch die brachliegende Freundschaft konnte mich an einigen Stellen berühren. Die ganze Tragik wurde gut spürbar.
Insgesamt aber, wurde ich hier doch enttäuscht, da mich einige Dinge nicht überzeugen konnten, z.B. dass der Vater wirklich von den Freunden als Täter verdächtigt wurde.
Die Eltern spielen heile Welt, obwohl ihre Ehe kaputt ist. Kaputtgegangen an der Besonderheit ihres Sohnes, der oft ausgerastet ist, voller überschäumender Wut und Brutalität war. Achtung Spoiler: Ein tragendes Element in diesem Roman war die Neugier, zu erfahren, warum Aaron so war wie er war – brutal, sadistisch. Das wurde jedoch nie erklärt. Auch erschien mir die diesbezügliche Handlungsunfähigkeit der Eltern und ihrer Freunde wenig glaubhaft. Dieser gesamte Part enttäuschte mich sehr- hier hätte man deutlich mehr daraus machen können.Spoiler Ende.
Auch die anderen Figuren blieben recht fern und überzeugten mich nicht so ganz in ihren Handlungen bzw. wirkten recht klischeehaft.
Die Schriftstellerin hat bislang vor allem Krimis veröffentlicht. Das merkt man auch. Ich dachte, ich werde einen psychologischen Roman lesen und habe auf tiefgründige Gedanken und Beobachtungen erwartet. Die gab es zwar auch, aber ebenso viel gab es zu viel Oberflächliches, fast Klischeehaftes. Vieles wurde nur angerissen. Das wirkt in anderen Romanen, hier wirkte es aber, als ob es schlichtweg vergessen wurde.
Warum jetzt unbedingt der Hintergrund der Anti-Atombewegung gewählt wurde, warum Mara unbedingt aus Christiania stammen musste, war für mich unverständliche, da vom damaligen Aktionismus nicht mehr viel zu spüren ist. Es war letztlich nur Beiwerk, wenngleich dennoch interessant.
Fazit: Ich hatte leider andere Erwartungen- erwartete mehr Tiefe und mehr Komplexität. Dadurch enttäuschte mich diese relativ fesselnde Familientragödie, die zu sehr an der Oberfläche blieb.
Nach einem Jahr der Trauer und Sprachlosigkeit und Entfremdung taucht plötzlich Mara, eine charismatische Fremde auf, die Bewegung in die Erstarrung bringt.
Der Roman liest sich spannend und fesselnd, da nur Stück für Stück Details preisgegeben werden. Der Tod des Jungen, die Zerrüttung der Eltern und auch die brachliegende Freundschaft konnte mich an einigen Stellen berühren. Die ganze Tragik wurde gut spürbar.
Insgesamt aber, wurde ich hier doch enttäuscht, da mich einige Dinge nicht überzeugen konnten, z.B. dass der Vater wirklich von den Freunden als Täter verdächtigt wurde.
Die Eltern spielen heile Welt, obwohl ihre Ehe kaputt ist. Kaputtgegangen an der Besonderheit ihres Sohnes, der oft ausgerastet ist, voller überschäumender Wut und Brutalität war. Achtung Spoiler: Ein tragendes Element in diesem Roman war die Neugier, zu erfahren, warum Aaron so war wie er war – brutal, sadistisch. Das wurde jedoch nie erklärt. Auch erschien mir die diesbezügliche Handlungsunfähigkeit der Eltern und ihrer Freunde wenig glaubhaft. Dieser gesamte Part enttäuschte mich sehr- hier hätte man deutlich mehr daraus machen können.Spoiler Ende.
Auch die anderen Figuren blieben recht fern und überzeugten mich nicht so ganz in ihren Handlungen bzw. wirkten recht klischeehaft.
Die Schriftstellerin hat bislang vor allem Krimis veröffentlicht. Das merkt man auch. Ich dachte, ich werde einen psychologischen Roman lesen und habe auf tiefgründige Gedanken und Beobachtungen erwartet. Die gab es zwar auch, aber ebenso viel gab es zu viel Oberflächliches, fast Klischeehaftes. Vieles wurde nur angerissen. Das wirkt in anderen Romanen, hier wirkte es aber, als ob es schlichtweg vergessen wurde.
Warum jetzt unbedingt der Hintergrund der Anti-Atombewegung gewählt wurde, warum Mara unbedingt aus Christiania stammen musste, war für mich unverständliche, da vom damaligen Aktionismus nicht mehr viel zu spüren ist. Es war letztlich nur Beiwerk, wenngleich dennoch interessant.
Fazit: Ich hatte leider andere Erwartungen- erwartete mehr Tiefe und mehr Komplexität. Dadurch enttäuschte mich diese relativ fesselnde Familientragödie, die zu sehr an der Oberfläche blieb.