schmerzhaftes Ungesagtes

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leylin Avatar

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Sophie und Thies leben auf einem Hof mit ihren gemeinsamen Freunden. An einem schicksalshaften Tag verlieren sie ihren Sohn Aaron, der in der Elbe unter mysteriösen Umständen ertrunken ist. Durch diesen Schicksalsschlag zerbricht die Freundschaft der beiden zu ihren Nachbarn Inga und Bodo, welche das, vermeintliche, perfekte Familienglück leben. Auch die Ehe der beiden gerät in eine schwere Krise.
Eine fremde Frau taucht im Ort auf und bringt den Stein des Anstoßes ins Rollen, sodass immer mehr Details über den Tod von Aaron ans Licht kommen.

Kristina Hauff erzählt in ihrem Roman über die unterschiedlichen Arten der Trauerarbeit, dem Verlust und Schmerz einer langjährigen Freundschaft sowie die Last des Ungesagten.
Das Buch ist in Kapitel der jeweiligen Protagonist:innen eingeteilt, sodass der:die Leser:in wiederholt einen Perspektivwechsel vollzieht und die Gefühle der verschiedenen Personen nachvollziehen kann. Die Autorin gelingt es eine Atmosphäre zu erschaffen, welche eine Bedrücktheit und Ohnmachtsgefühl bei der:dem Leser:in hervorruft.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass ich beim Lesen nicht ins Stocken geriet. Ebenso vollzieht die Autorin einen Spannungsaufbau welcher einem Krimi ähnelt - leider für meinen Geschmack nur zu einem gewissen Punkt, da die Geschichte dann einem Handlungsstrang nachgeht dem ich persönlich nicht so viel abgewinnen konnte wie der Einleitungsgeschichte vom Klappentext. Ich konnte mich besonders gut in die Kapitel der Frauen hineinversetzen, Thies hingegen bleibt für mich ein Mysterium. Ferner ist Aaron für mich ein Buch mit sieben Siegeln und ich hatte mir gewünscht mehr über ihn zu erfahren.

Fazit:
Es ist für mich ein guter, kurzweiliger Roman mit kleinen Schwächen.