schöne Story, unnötige Wendung

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mrschaosqueen Avatar

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Unter Wasser Nacht von Kristina Hauff erzählt die Geschichte eines Verlustes. Thies und Sophie haben ihren Sohn Aaron verloren. Das belastet nicht nur die Beziehung der beiden, sondern auch das fragile Gleichgewicht ihrer Freundschaft mit dem benachbarten Paar Inga und Bodo, deren vermeintlich perfektes Familienidyll für Thies und Sophie nur schwer zu ertragen ist.
Soweit so gut: Diesen Teil der Story finde ich wirklich überragend umgesetzt und sehr feinfühlig geschrieben. Die Trauer wird in ihrer ganzen Komplexität geschildert und durch die mit den Kapiteln wechselnden Perspektiven, auch von allen Seiten beschrieben.
Für mich ist ein großer Störfaktor Mara, eine Fremde, die plötzlich im Dorf auftaucht und natürlich dann irgendwie in das Ganze verwickelt sein muss. Diesen Kunstgriff fand ich wirklich unnötig und er hat der Handlung eine unvorteilhafte Verlagerung weg von der Beziehungsdynamik zwischen Thies und Sophie und Inga und Bodo eingebracht. Den so künstlich kreirten Spannungsbogen hatte die Handlung meiner Ansicht nach nicht wirklich nötig.

Dennoch kann ich das Buch wirklich empfehlen, es liest sich sehr schnell und flüssig, die Figuren sind sehr liebevoll und detailreich gestaltet, insbesondere Sophie und Inga sind sehr facettenreich dargestellt.