Vieles ist nicht so wie es scheint

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Die Erzählung setzt 13 Monate nach dem Tod von Aaron ein. Er war der Sohn von Sophie und Thies und ist in der Elbe ertrunken. Die beiden versuchen den Verlust zu verarbeiten. Gleichzeitig lässt sie nicht los, dass die genauen Umstände von Aarons Tod nicht aufgeklärt wurden. Es geht auch um Inga und Bodo sowie deren Kinder Lasse und Jella. Sie sind langjährige Freund von Sophie und Thies und wohnen mit ihnen gemeinsam auf einem Hof. Seit Aarons Tod ist die Freundschaft zerrüttet. Insbesondere Sophie kann das vermeintlich perfekte Leben von Ingas Familie nur schwer ertragen. Eines Tages taucht die geheimnisvolle Mara auf. Sie wirbelt vieles auf und einige Themen, die bisher ungesagt blieben, kommen an die Oberfläche.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig. Die Beschreibungen der Landschaft und des Lebens auf dem Hof haben mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen.

In "Unter Wasser Nacht" geht es um den Verlust des eigenen Kindes und was das mit den Eltern macht. Es geht aber auch um Schuld. Schnell wird klar, dass jeder der Protagonisten sein eigenes Päckchen zu tragen hat und viel Ballast mit sich rumträgt, über den es zu schwer fällt zu sprechen. Ich war etwas verwundert wie schnell die Protagonisten Vertrauen zu Mara fassen. Aber Mara setzt einiges in Gang. Durch sie befassen sich Sophie, Thies, Inga und Bodo mit der Wahrheit. Vieles ist dann doch nicht so wie es zunächst scheint.

Ich fand das Buch spannend, insbesondere im Hinblick auf die Aufdeckung der genauen Umstände von Aarons Tod. Bis auf das schnelle Vertrauen in Mara fand ich den Einblick in das Innenleben der Protagonisten und die Darstellung der Konflikte zwischen den Personen authentisch.
Mir hat "Unter Wasser Nacht" gut gefallen und gebe eine klare Leseempfehlung.