Oberflächlich und vulgär

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skaramel Avatar

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Eigentlich hatte ich mich auf "Unterwasserflimmern" gefreut. Versprochen hatte ich mir einen schonungslos ehrlichen Roman über eine Frau, die eben nicht den gesellschaftlich gängigen Weg für sich einschlägt. Haus und Kinder, dass alles ist ihr zu viel, ob der Mann dafür an ihrer Seite ist. Stattdessen hat sie Affären und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau.

Am Ende des Tages brauche ich keine Sympathieträgerin als Protagonistin und kann auch gut mit der recht unsympathischen Namenslosen von Katharina Schaller leben. Was aber am Ende das Buch für mich so schlecht gemacht hat: es ist nicht wirklich rund.
Rund um das "Nichtheiratenwollen" und "keine Kinder"-Thema eine Geschichte zu spinnen, finde ich gut. Genau solche Themen sollten eigentlich kein Thema sein und gesellschaftlich akzeptiert werden. Doch so wichtig diese Message so ist, so sehr verhagelt es Schaller in dem sie das Ganze ad absurdem führt. Die Protagonistin ist so überspitzt gegen alles, hat so sehr Bindungsende, reist quer durch das Land um abzuhauen und ist alles in allem so unvorsichtig, dass mir die wichtige Message verloren geht: Nicht alle Kinderlosen und Heiratsverweigerer sind untreue, partyliebende Idioten, die sich nicht binden können.