Reise zu sich selbst
Worum geht es?
Eine junge Frau und ihr Partner: Er möchte sesshaft reden, redet von Kindern. Aber ist sie schon bereit dazu?
Worum geht es wirklich?
Sich selbst finden und spüren.
Lesenswert?
Ja. Ein außergewöhnlicher und nicht sehr umfangreicher Roman, in dem gar nicht mal so viel passiert. Trotzdem hat mich die Geschichte beim Lesen der berührt.
Eine namenlose Protagonistin um die 30, in einer langjährigen Beziehung und in einer Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihr Partner, der älter ist und ein Grundstück für ihr gemeinsames Haus erwirbt, der von Kindern spricht, der seine Entscheidung zur gemeinsamen macht. Sie, die dies nicht will. Noch nicht oder vielleicht auch gar nicht. Sie, die eher in der Gegenwart lebt, die sich an kleinen Momenten berauscht und mit fremden Männern schläft, die sich spüren und lebendig fühlen will.
Dann bricht sie plötzlich aus all dem aus und unternimmt eine Reise ohne Ziel, lernt Menschen kennen, erlebt auch mit ihnen intime Momente, denkt über Möglichkeiten und Optionen nach und wird vielen Optionen beraubt, weil sie plötzlich zu Entscheidungen gezwungen wird.
Die Sprache ist sehr schön, manchmal poetisch, manchmal vulgär und direkt, körperliche Nähe und Lust spielen genau so eine Rolle wie gemeinsame Momente. Das muss man mögen, vielleicht sollte man in ein paar Seiten hinein lesen.
Ich mag die Protagonistin, mag ihre Rastlosigkeit und wie sie sich nach kleinen Dingen zurück sehnt, wie sie Dinge erkundet und Dinge verlässt, die ihr nichts mehr geben können. Mir gefällt die Selbstverständlichkeit der Lust und wie sie von ihren Mitmenschen angezogen wird, wie sie lose Bekanntschaften knüpft, sich auf Fremde einlässt und auch Freundschaft findet. Die Nebenfiguren wirken ähnlich, sind aber nicht so detailliert skizziert und daher beim Lesen nur tüchtige Begleiterscheinungen. Eher unsympathisch war mir der Partner, Emil, der für mich zwar kein schlechter Mensch war, aber dessen Entscheidungen für beide galten, der ihr meiner Meinung nach keine Chance lässt, der einen konkreten Plan hat, wie ein gemeinsames Leben abzulaufen hat.
Zwischendrin hatte ich Sorge, wie dieses Buch enden könnte, hatte Sorge vor einem gesellschaftlich normativen Ende und bin daher sehr zufrieden mit dem tatsächlichen Ende, das die Autorin dem*der Leser*in hier bietet.
Dieser Roman bietet einen kurzen Einblick in das Leben der namenlosen Frau, lässt uns an einem schwierigen Punkt ihres Lebens teilhaben und auch ein bisschen ahnungslos zurück.
Eine junge Frau und ihr Partner: Er möchte sesshaft reden, redet von Kindern. Aber ist sie schon bereit dazu?
Worum geht es wirklich?
Sich selbst finden und spüren.
Lesenswert?
Ja. Ein außergewöhnlicher und nicht sehr umfangreicher Roman, in dem gar nicht mal so viel passiert. Trotzdem hat mich die Geschichte beim Lesen der berührt.
Eine namenlose Protagonistin um die 30, in einer langjährigen Beziehung und in einer Affäre mit einem verheirateten Mann. Ihr Partner, der älter ist und ein Grundstück für ihr gemeinsames Haus erwirbt, der von Kindern spricht, der seine Entscheidung zur gemeinsamen macht. Sie, die dies nicht will. Noch nicht oder vielleicht auch gar nicht. Sie, die eher in der Gegenwart lebt, die sich an kleinen Momenten berauscht und mit fremden Männern schläft, die sich spüren und lebendig fühlen will.
Dann bricht sie plötzlich aus all dem aus und unternimmt eine Reise ohne Ziel, lernt Menschen kennen, erlebt auch mit ihnen intime Momente, denkt über Möglichkeiten und Optionen nach und wird vielen Optionen beraubt, weil sie plötzlich zu Entscheidungen gezwungen wird.
Die Sprache ist sehr schön, manchmal poetisch, manchmal vulgär und direkt, körperliche Nähe und Lust spielen genau so eine Rolle wie gemeinsame Momente. Das muss man mögen, vielleicht sollte man in ein paar Seiten hinein lesen.
Ich mag die Protagonistin, mag ihre Rastlosigkeit und wie sie sich nach kleinen Dingen zurück sehnt, wie sie Dinge erkundet und Dinge verlässt, die ihr nichts mehr geben können. Mir gefällt die Selbstverständlichkeit der Lust und wie sie von ihren Mitmenschen angezogen wird, wie sie lose Bekanntschaften knüpft, sich auf Fremde einlässt und auch Freundschaft findet. Die Nebenfiguren wirken ähnlich, sind aber nicht so detailliert skizziert und daher beim Lesen nur tüchtige Begleiterscheinungen. Eher unsympathisch war mir der Partner, Emil, der für mich zwar kein schlechter Mensch war, aber dessen Entscheidungen für beide galten, der ihr meiner Meinung nach keine Chance lässt, der einen konkreten Plan hat, wie ein gemeinsames Leben abzulaufen hat.
Zwischendrin hatte ich Sorge, wie dieses Buch enden könnte, hatte Sorge vor einem gesellschaftlich normativen Ende und bin daher sehr zufrieden mit dem tatsächlichen Ende, das die Autorin dem*der Leser*in hier bietet.
Dieser Roman bietet einen kurzen Einblick in das Leben der namenlosen Frau, lässt uns an einem schwierigen Punkt ihres Lebens teilhaben und auch ein bisschen ahnungslos zurück.