Spüren

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martina1977 Avatar

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Der Roman „Unterwasserflimmern“ von Katharina Schaller ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Vom ersten Moment an bin ich im Kopf der Protagonistin. Diese hat keinen Namen, es gibt keine Orte, an denen das Buch spielt und es gibt keine Dialoge. Die Gedanken der Ich-Erzählerin kann ich spüren, schmecken, riechen. Leider kann ich mich mit ihr nicht identifizieren. Das Buch ist ohne Kapitel aufgebaut, es gibt keine Pause, nur Absatz für Absatz im Kopf einer Unbekannten, die einen Lebensgefährten und einen Geliebten hat und beide mit anderen betrügt. Sie weiß nicht, was sie will und fährt ans Meer. Auch hier fehlen die Ortsnamen. Sie denkt über eine Schwangerschaft nach und über ihren Vater, der anscheinend keine Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Mir fehlen die Hintergründe dazu, die ich hätte, wenn es meine eigenen Gedanken wären.

Was wirklich gut war, sind die beschriebenen Gefühle, Geschmäcker, Gerüche. Das reicht mir leider nicht für einen guten Roman.