Wie schnell sich Dinge ändern können ...

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kiana Avatar

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Zugegeben, zu Beginn hatte ich mit einer gewissen Vorfreude auf dieses Buch hingefiebert, einfach, weil ich gespannt war, da es mal etwas anderes zu sein schien als die "normale" Literatur.
Jetzt, wo ich es zu Ende gelesen habe, kann ich jedoch eine gewisse Enttäuschung nicht verleugnen. Meiner Meinung nach erfüllt diese Geschichte nicht das, was sie verspricht. Das ist schade, zumal die angesprochene Thematik einer Frau, die nicht heiraten und keine Kinder bekommen will, völlig gerechtfertigt ist. Die Geschichte löst sich von gesellschaftlichen Idealen der Bilderbuch-Familie mit Haus und zwei Kindern. Das ist vollkommen legitim, in diesem Fall erscheint mir die Ausarbeitung dieser neuen Perspektive als zu extrem.
Dass die Protagonistin keinen Namen von der Autorin zugeschrieben bekommt, ist zwar kein Problem, denn als Identifikationsfigur wird sie vermutlich nur wenige Leser ansprechen. Was mir hingegen viel zu überspitzt dargestellt ist, sind ihre Bindungsängste und das ständige "Fliehen" vor allem und jedem, vielleicht sogar vor sich selbst. Dass sie damit nicht weit kommt, scheint vorprogrammiert. Was mir außerdem als zu pauschalisiert, vielleicht sogar als völlig absurd, erzählt wird, ist die Untreue der Protagonistin, mit der sie nicht nur den Leser regelmäßig vor den Kopf stößt.