Schleppend und langweilig

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
linus63 Avatar

Von

Nora Watts ist eine außergewöhnliche Frau mit vielen Geheimnissen, früheres Mitglied der Canadian Forces, trockene Alkoholikerin und wohnt mit ihrer Hündin Whisper im Keller einer Detektei, für die sie Ermittlungen durchführt. Als sie eines Nachts erfährt, dass ihre Tochter Bonnie verschwunden ist, die sie 15 Jahre zuvor zur Adoption freigab und noch nie gesehen hat, ist nichts mehr wie es war. Sie beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren …

Nach einem spannenden und vielversprechenden Einstieg flacht die Spannung ab und es kristallisiert sich schnell heraus, dass das Hauptaugenmerk der Geschichte auf Nora Watts liegt, deren komplexe, vielschichtige und interessante Persönlichkeit in all ihren Facetten gut dargestellt wird. Dadurch bedingt kommt es im Verlauf der Handlung häufig zu langen Ausführungen über Noras Vergangenheit, ihre innere Zerrissenheit, ihr Elend und ihre Traumata, während die Suche nach ihrer Tochter in den Hintergrund tritt, was ich, in Erwartung eines fesselnden Thrillers, zunehmend langweilig fand.

Spannung kommt nur stellenweise auf, die Suche gestaltet sich äußerst schleppend. Obwohl ich das Motiv hinter dem Verbrechen schlüssig fand, war der Verlauf der Geschichte, ebenso wie Noras Verhalten und Handlungsweise, für mich nicht immer nachvollziehbar, einige Fragen blieben auch zuletzt offen. Die Protagonistin wurde mir zusehends unsympathischer, und als sie vereinzelt zur Superheldin mutierte, was überhaupt nicht zu ihrer Persönlichkeit passt, wirkte sie unglaubwürdig. Letztendlich war ich froh, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte - ich werde sicher keinen weiteren Band mit dieser Ermittlerin lesen.