Spannender Debütthriller

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girasole Avatar

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Die Ich-Erzählerin und Protagonistin Nora Watts wurde vor 15 Jahren vergewaltigt und sie hat die daraus hervorgegangene Tochter zur Adoption freigegeben. Nora war erfolgreich bei den Canadian Forces, ist kämpferisch, trockene Alkoholikerin und lebt mit ihrem Hund Whisper heimlich im Keller des Bürohauses der Privatdetektei, für die sie arbeitet. Ihre besondere Fähigkeit besteht darin, daß sie sofort sieht, wenn ihr Gegenüber lügt. Der neue Auftrag besteht darin, daß sie ein seit 2 Wochen verschwundenes Mädchen finden soll. Wie sich ziemlich schnell herauskristallisiert, handelt es sich dabei um ihre zur Adoption freigegebene Tochter Bonnie und es könnte durchaus sein, daß sie auf der Suche nach ihrem Vater ist. Das Ehepaar Walsh hatte die ursprüngliche Geburtsurkunde aufgehoben und dadurch hat Bonnie erfahren, daß sie nicht deren leibliches Kind ist. Es gibt Geheimnisse an jeder Ecke und es fließen noch andere, interessante Aspekte in diesen Thriller ein, so z.B. Korruption, Macht, Drogen, Stammzellenforschung und Umweltzerstörung.

Nora war für mich keine sympathische Figur, was aber nicht heißen soll, daß mir deshalb ein Buch nicht gefällt. An ihrer Person konnte sich der Leser reiben. Sie hat teilweise sehr eigenwillige Ermittlungsmethoden benutzt, handelte oft sehr impulsiv und dann der immer wiederkehrende Kampf gegen die Dämonen des Alkohols. Pluspunkte hat sie bei mir gesammelt durch ihr Zusammenleben und die Verbundenheit mit ihrem Hund Whisper. Diese zwei schwierigen Charaktere hatten ein besonderes Vertrauensverhältnis und an diesen Stellen gab es in diesem Thriller auch des Öfteren Grund zum Schmunzeln. Das Finale und die Auflösung waren actionreich und blutig. Am Ende blieben für mich jedoch einige Fragen offen.

Der Debütthriller der Autorin war flüssig zu lesen, spannend, wenngleich zwischendurch mit einigen Längen und dadurch mit Luft nach oben. Ich bin gespannt, wie es mit Nora Watts weiter geht und werde das nächste Buch auf alle Fälle lesen.