Untiefen

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silvandy Avatar

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Nora Watts hat das Leben übel mitgespielt – sie ist eine trockene Alkoholikerin, hat damals ihren Vater nach einem Selbstmord gefunden, wuchs in einer Pflegefamilie auf und wurde vergewaltigt. Sie traut keinem über den Weg, ist sarkastisch, hat einen ruppigen Umgangston und einen bissigen Humor. Sie passt in keine der klassischen Schubladen. Nora arbeitet für als Assistentin für eine Detektei und spürt in dieser Tätigkeit vermisste Personen auf. Dabei verfügt sie über ein buntes Netzwerk, das sie bei Bedarf anzapfen kann. Nora haust heimlich mit einem streunenden Hund im Keller unter der Detektei.
Eigentlich hatte Nora mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen, doch dann wird sie von einem Paar beauftragt, die adoptierte Tochter zu finden. Ausgerechnet Nora ist die leibliche Mutter und ihr bliebt nichts anders übrig, als sich den Schatten ihrer Vergangenheit zu stellen.
Shema Kamal hat interessante Charaktere geschaffen. Der Schreistil ist flüssig, und die Story, die voller Action steckt ist super zu lesen. Geschrieben ist die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Nora, wobei der Leser immer wieder angesprochen wird.
Noras Ermittlungen gehen in eine andere Richtung als zunächst gedacht. Sie trifft auf Korruption und Machtspiele mit alle den dazugehörigen Facetten. Und das alles eingebettet in die Vielfalt und Schönheit der kanadischen Landschaft. Das Setting fand ich klasse.
Aber ich habe mich als Leser schwer getan, mit Nora warm zu werden – obwohl ich sie verstanden habe.
Die Suche nach der Wahrheit ist actionreich und das Ende ein blutiger Showdown. Leider wurden nicht alle Fragen am Schluss geklärt.
Fazit:
Ein gelungenes Debüt mit einer etwas anderen Protagonistin