Vampirwellen schlagen hoch...

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...wie man anhand dieses Buches sieht. Karen Chance ist von mehreren Autorinnen beeinflusst worden, mich selbst erinnerte die Leseprobe vor allem an Anita Blake (Laurall K. Hamilton). Das Erfolgsrezept, obwohl nun schon dutzende Male ausprobiert, scheint auch hier aufzugehen.

Cassandra Palmer, aufgezogen von einem Vampir, mit seherischen Fähigkeiten geschlagen, lebte die letzten drei Jahre ruhig und halbwegs zurückgezogen. Doch dann, von einem Tag auf den anderen, findet ihr Ziehvater sie. Da sie ihn irgendwie hintergangen oder betrogen hat (das wurde noch nicht deutlich) will er ihren Tod.
Sie steckt also ihre Waffe ein und flüchtet auf Stilettos durchs Klofenster, um ihren Mitbewohner (in dem ich ihren vampirischen Gefährten vom Klappentext vermute) vor der Gefahr zu warnen. Das geht gehörig schief: Nicht nur, dass er sie unbedingt begleiten will, es stürmen auch fünf jagende Vampire durch die Tür.

Am Beginn las ich die Geschichte gar nicht gern. Sie wirkte irgenwie in einen Minirock (haha) gepresst, der zwei Nummern zu klein (oder zu groß, je nachdem) gekauft ist. Zu viele Erklärungen folgten, die Sprache wirkte doch recht gekünstelt und die Protagonistin... ist diskussionswürdig, wenn auch nicht so unsymphatisch, wie manch andere.
Dann aber nahm die Geschichte Fahrt auf und als Cassandra den ersten Geist traf - der zugegeben recht klischeehaft gehalten war - war man drin und ich denke, mir könnte das Buch gefallen.
Manche Geschichten brauchen Zeit um sich zu entfalten und ich nehme an, dass dies eine davon ist. Sie wird wohl kaum von den Pfaden, die die Leser der einschlägigen Vampirromane schon kennen, abweichen, aber vielleicht bringt sie doch den ein oder anderen Blickwinkel. Geister sind ja immerhin mal ein bisschen was anderes.
Bleibt abzuwarten, wie sich das alles in Deutschland entwickelt, in den USA soll der Roman ja schon ein Bestseller sein.