Viel untot, nicht so viel Biss

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
pharo72 Avatar

Von

 
 Es geht in diesem Auftakt einer neuen Vampir-Serie um die Hauptprotagonistin Cassandra Palmer, ihres Zeichens Hellseherin. Sie lebte gezwungenermaßen einige Jahre am Hof eines Vampirmeisters, der ihre Eltern töten ließ, um ihre nützliche Gabe gewinnbringend für sich zu nutzen. Cassie kann fliehen und für einige Jahre untertauchen, auch durch die Hilfe einiger Geister, mit denen sie mehr oder weniger kommunizieren kann. Letztendlich wird sie aber doch aufgespürt und kann nur durch die Hilfe von Tomas, eines Meistervampirs, der zu ihrem Schutz abgestellt war und in dem sie sich bitter getäuscht hat, gerettet und zum Vampirsenat gebracht werden.
 
 Dort erfährt sie, dass die Bedrohung ihrer Person noch ganz andere Ausmaße annimmt, aber auch wesentlich mehr in ihr steckt, als vermutet. Sie wird zum Spielball der kompletten übersinnlichen Gemeinschaft. Dabei kreuzen auch einige äußerst interessante Vampire ihren Weg und Cassie hat es nicht leicht zu entscheiden, wer es nun wirklich gut mit ihr meint.
 
 Der Einstieg in den Roman erfolgt rasant und sehr spannend, weshalb mich auch die Leseprobe wirklich überzeugt hat. Etwas schwieriger wird es, als die Autorin nach der Flucht Cassies aus dem Vampirsenat mit einer ganzen Reihe von übersinnlichen Figuren aufwartet. Da erscheinen außer Vampiren noch Magier, Hexen, Elfen, Feen, verschiedenste Wer-Geschöpfe und noch andere mythologische Wesen, wie Satyrn, die einen unvorbereiteten Leser des Genres doch überfordern könnten. Dieses, sowie die Feststellung Cassies, dass sie als Geist in andere Körper eindringen und sogar in die Vergangenheit reisen und diese verändern kann, erfolgt so schnell hintereinander, dass eine teilweise Verwirrung wohl keinem Leser erspart bleibt. Vor allem das Agieren in fremden Körpern, verlangt doch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, um den roten Faden nicht zu verlieren. Etwas weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
 
 Toll fand ich wiederum die Idee, bekannte einst lebende Personen bzw. zumindest literarische Figuren als Vampire wieder auf- bzw. weiterleben zu lassen. Der Schreibstil ist häufig sehr witzig, besonders aus der Sicht von Cassie, die jedoch manchmal auch etwas flapsig daherkommt. Weniger gefallen haben mir die doch recht langen Kapitel und relativ wenigen Dialoge, die den Lesefluss etwas beeinträchtigen.
 
 Insgesamt ist es aber ein gut zu lesendes Buch für Fans des paranormalen Genres und das offene Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Nachdem man nun erst mal viele Figuren am Rande kennengelernt hat, bleibt zu wünschen, dass viele davon in den nächsten Büchern wieder auftauchen und die Charaktere noch deutlicher herausgearbeitet werden. Ich werde der Serie auf jeden Fall treu bleiben.