Zwischen Wahn und Wirklichkeit

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zoe2018 Avatar

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„Unvergolten“ startet mit einem gruseligen Prolog: ein Mann, offenbar ein Killer, sinniert über seine nächste Tat, sein nächstes Opfer. Anscheinend hat er es auf Jürgen Brauer abgesehen. Denn der wird anschließend kaltblütig hingerichtet, direkt vor den Augen seiner Familie. Brauer hat irgendetwas geahnt. Jahrelang hatte er von ähnlichen Verbrechen in der Zeitung gelesen und diese Artikel gesammelt. Aber was hatte er sich zu Schulden kommen lassen?

Danach lernen wird Linda Förster kennen. Sie hat tagelang im Koma gelegen und kann sich zunächst an vieles nicht mehr erinnern. Angeblich hatte sie einen schweren Autounfall, bei dem ihr Mann Mark gestorben ist. Außerdem ist sie schwanger…

Der Klappentext hatte meine Neugier geweckt, weil „Unvergolten“ auf einen fesselnden, psychologisch raffinierteren Thriller hoffen ließ - und ich wurde nicht enttäuscht. Denn nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint.

Chris Karlden erzählt eine hochkomplexe Geschichte in perfektem Tempo und mit stetig steigender Spannung bis zum überraschenden Ende. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie? Mit „Unvergolten“ präsentiert sich der Autor als Meister der Irrungen und Wendungen. Und glaubt man, es sei keine Steigerung mehr möglich, dann setzt er noch einen drauf. Und noch einen. Und noch einen…

Fazit: Spannend, wendungsreich und nie vorhersehbar. Eine Auflösung, die alles in den Schatten stellt. Beste Unterhaltung!