Empowerndes Plädoyer für die Anerkennung weiblichen Schmerz

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luisabella Avatar

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»Wenn selbst eine Ausnahmedichterin wie Virginia Woolf beim Thema Schmerz um Worte ringt, wie ergeht es dann erst all jenen, die spätestens im Sprechzimmer verstummen?« 🤐 (S. 24)

In ihrem neuen Sachbuch »Unversehrt. Frauen & Schmerz« schreibt die Autorin Eva Biringer ausgehend von dem Wunsch dem Schmerz ihrer Großmutter eine Stimme zu verleihen, darüber, was es heißt in unserer patriarchalen Gesellschaft als Frau Schmerz zu verspüren. Sie legt den Finger gekonnt in unsere Wunde: Wie weiblicher Schmerz übergangen, kleingeredet, abgewertet und abgesprochen wird. ☝🏼

»Problematisch ist […], dass weiblicher Schmerz abgewertet oder übergangen wird und gleichzeitig immer dann interessant ist, wenn er sich als Geschäftsmodell eignet.« 🥵 (S. 54f)

Dabei greift sie allgemeine Glaubenssätze genauso auf wie wissenschaftliche Studien & Forschung und andere Autor*innen. Nach einer sehr gelungenen Definition und Annäherung an den Begriff ›Schmerz‹ werden u. a. Themen wie Geburt, PMS, Endometriose, chronische Krankheiten, emotionaler Schmerz, Femizide, verletzende Verhaltensweisen und -Muster, Medical Gaslightning, Eco-Gender-Gap aufgegriffen und in diesem feministischen Kontext beleuchtet und diskutiert. Selbstverständlich kommen so auch Misogynie und das Patriarchat auf ihre Kosten 😮‍💨 (richtig so 🤝🏼)

»Einige Formen des Schmerzes sind unvermeidlich und nur durch die menschliche Natur bedingt. Abr so viele unserer Schmerzen werden durch das gewalttätige Patriarchat, in dem wir leben und das unsere Autonomie und Menschlichkeit abwertet, sinnlos verschlimmert oder verursacht.« (S. 73)

Bereits nach den ersten Seiten war ich von dem Schreibstil der Autorin mitgerissen und auch, wenn ich bereits einige der von ihr zitierten Werke und Autor*innen gelesen habe, empfand ich dieses neue Buch als Bereicherung, neue Verknüpfung von feministischen Themen und Gedanken und habe es sehr gerne gelesen. 🩵

Große Empfehlung 💖 für dieses empowernde autobiografische Plädoyer, weiblichen Schmerz als das anzuerkennen, was er ist: Schmerz, unabhängig vom Gender. 💥