So informativ, so schmerzvoll!

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Ich hab so viel markiert in diesem Buch, ihr glaubt nicht. Eva Biringer leitet mit einer sehr persönlichen Geschichte ihrer Großmutter an und nimmt uns danach richtitg tief mit ins Hasenloch des weiblichen Schmerzes. Und mit richtig tief meine ich, dass ich zwischendurch weglegen musste, weil auf diesen Seiten SO viele Informationen stehen, dass mir der Kopf schwirrt. Manchmal musste ich ein paar Zeilen überspringen weil es mir zu doll/explizit wurde (hauptsächlich beim Thema FGM), manchmal war mir die Struktur ein bisschen chaotisch. T und CW für das gesamte Buch, aber hey, es geht um Schmerz! Es geht um Krankheiten, um solche, die eigentlich keine sind, um Schmerzen, die nicht ernst, oder zu ernst genommen werden, um Klischees und warum verdammt die Medizin immer noch nicht so weit ist in „Frauensachen“.

„Unversehrt“ ist für Menschen (Männer), die sich über diese Themen vorher noch niemals Gedanken gemacht haben, glaub ich unheimlich wertvoll, weil mit wie viel Wucht will man „unseren“ Schmerz in die Fre**e bekommen. Ich persönlich wusste schon viel und das meiste war „nix neues“ für mich, aber daran messe ich das Buch nicht. Ich befürchte, es werden, wie viele Bücher, die von einem viel breiteres Publikum gelesen werden sollten, hauptsächlich von den Betroffenen (Frauen*) gelesen. Beim Lesen war ich fast durchgängig wütend, was bedeutet, dass es einiges gemacht hat mit mir. Hoffentlich auch mit vielen anderen! Gut.

„Wir leben in einer zutiefst misogynen Gesellschaft.“ s. 57