Wichtig, bedrückend, ausdrucksstark

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Das Buchcover ist großartig, in Strumphose und in einer sehr vulnerablen Situation drückt das zerbrochene Ei den Schmerz aus. Das Thema des Buches ist hochaktuell und hätte es schon seit Jahrzehnten sein sollen, denn zieht sich der weibliche Schmerz (über den viel zu wenig gesprochen wird, oder der nicht als solcher anerkannt wird) schon durch viele Generation - unser Urgroßmütter, Großmütter und auch Mütter, für die viele Themen noch immer Tabu sind. Die Autorin hat einen sehr differenzierten Blick auf die „dunklen Flecken“, sucht nach den Ursprüngen der unterschiedlichen Auffassung von weiblichem und männlichen Schmerz in der Geschichte und Religion und später in der Medizin. Nicht nur das Absprechen von Schmerz, sondern auch das Zufügen solcher durch falsche medizinische Eingriffe, Gewalt an Frauen und Femizide wird behandelt. Gespickt mit vielen Fakten, wissenschaftlichen Referenzen, Zitaten und eigenen Geschichten deckt das Buch sehr viele wichtige Themenbereiche ab. Es hilft mir sehr mich selbst, den Umgang von Menschen in meinem Umfeld und insbesondere von Frauen der älteren Generation zu hinterfragen und Muster zu verstehen. Es ist Zeit, dass wir drüber reden und lesen; nicht nur Frauen, sondern insbesondere sogar vielleicht Männer. Große Empfehlung!