Unvollendete Geschichte

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msl_kl Avatar

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Unvollendet - treffender könnte ein Buchtitel nicht sein. Wie ein roter Faden zieht sich die Suche nach dem Manuskript zum zweiten Teil von Unvollendet durch das komplette Buch. Die Suche danach gestaltet sich sehr knifflig und anstatt das Rätsel zu lösen, kommen immer mehr Ungereimtheiten auf. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Sie hält den Leser bei Laune, indem sie immer wieder neue Aspekte in die Geschichte einbaut, was damals passiert ist. Durch die Tagebucheinträge von Hanna wird viel Licht ins Dunkel gebracht und es lockert die Geschichte auf. Die Liebesgeschichte zwischen Grace und Benjamin war schon anfangs zu erahnen und man konnte sich denken, wie sie ausgehen wird. Durch Nebenbuhler Aaron kommt etwas Schwung rein. Das Buch hat sich jedoch etwas in die Länge gezogen, da die Autorin sehr detailliert beschreibt, was in dem Film/Buch Unvollendet geschieht. Meiner Meinung nach hätte sie darauf komplett verzichten können oder nur ein paar Stichpunkte zu den Hauptpersonen nennen können. Es trägt zwar zum Verständnis der Hintergründe bei, aber mir war das zu langatmig und die Kriegsszenen hätte ich nicht so im Detail gebraucht. Mir haben die Charaktere gut gefallen, jedoch waren sie manchmal etwas naiv und gutgläubig, vor allem Grace. Das Personenverzeichnis in den Anhang zu verbannen empfand ich als großen Fehler, das wäre am Anfang des Buches viel besser aufgehoben gewesen. So habe ich von der Existenz erst nach dem Beenden des Buches erfahren.

Fazit: in einer schönen Geschichte wurden Vergangenheit und Gegenwart miteinander vereint, die stellenweise jedoch etwas zu langatmig geraten ist. Eine schöne Liebesgeschichte, die aber vorhersehbar ist.