Die Angst des Schiedsrichters beim Elfmeter

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baronc Avatar

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Ich bin ehrlicherweise doch ein recht großer Fussballfan, und anders als viele andere hege ich großen Respekt für die Schiedsrichter, die oftmals einen schwierigen Job sehr souverän meistern. Insbesondere Urs Meier war immer ein Fels in der Brandung, beinahe gleichzusetzen mit einem Pierluigi Collina. Doch dieses Werk ist wieder mal ein gutes Beispiele dafür, das ein guter Schiedsrichter nicht automatisch auch ein guter Buchautor ist.

Nach dem recht holprigen Vorwort von Jürgen Klopp war meine Erwartungshaltung schon ziemlich reduziert, als dann Urs Meier über die Auswahl seiner Pfeife in diversen Spielen und deren Klangweise philosophierte, war ich schon ein wenig entsetzt. Seine Berichte über den Umgang mit den Stars waren wiederum in Ordnung, obwohl diese mit einer unglaublichen Selbstbeweihräucherung begleitet werden, dass man schon fast fürchten müsste, er sei der Messias der Schiedsrichter.

Den Elfmeter, welche ihm die FIFA-Führung und deren Korruption serviert hatte, vergab er kläglich. Zwar streifte er kurz einmal die dubiosen Ernennungsmechanismen des Schweizer Fußballverbandes für FIFA Schiedsrichter, doch verlor er kein weiteres Wort über die illegalen Vorgänge innerhalb der FIFA. Er, der doch sicher tiefe Einblicke in diesen dunklen Morast haben würde, hätte ein wenig Licht in die Sache bringen können. Doch hat er es bevorzugt über Belangloses zu schreiben, um niemanden bei der FIFA zu verärgern. Darum auch der Titel, eine Anspielung auf Peter Handkes "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter".