Wir alle sind Sünder!

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lacrima.la.saoirse Avatar

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Ich habe mich sehr auf Vanity Falling: Academy of Sins von Kari Vanadis gefreut, weil ich die Thematik rund um die sieben Todsünden, die Personifizierung der Sünden in den Vicious und die dunkle Academy, deren Aufgabe es ist die Menschheit vor den Sünden zu beschützten, sehr ansprechend fand.
Die Autorin erschafft eine beeindruckende Welt, die mich mit sich mitgerissen hat und in der ich immer wieder der Frage gegenüber stand, was ist eigentlich gut und was ist böse.
Grundsätzlich folgt die Geschichte Rahel, einer Vicious des Hochmuts und somit eine wahr gewordene Sünde, die in der Akademie of Sins lernen soll, sich ihre Menschlichkeit zu bewahren. Dafür bekommt sie den Wächter Asher an ihre Seite gestellt, dessen Aufgabe es ist sie zu töten sollte sie sich der Sünde hingeben und zu einem Dämonen werden. Schnell wird klar, dass die Academy ihre eigenen Ziele verfolgt und sowohl Asher als auch Rahel nur ein Spielstein für die mächtigen Leute sind. Aber auch Asher, Wächter und Verfechter der Lehren der Academy sieht in Rahel seine eigenen, ganz persönlichen Sünde.
Auch wenn ich die Grundidee der Geschichte grandios finde, hat mir die Umsetzung mit zunehmender Länge des Buches nicht mehr so zugesagt. Zu Beginn ist alles sehr schnell, dann zieht sich die Story aber sehr in die Länge und es kommen einige Nebenstränge dazu, die mich immer wieder raus gerissen hat. Das Ende bzw der Höhepunkt ist dann wieder wie der Anfang, plötzlich da und schnell vorbei ohne das ich so genau nachvollziehen konnte was passiert ist. Die Atmosphäre der ganzen Geschichte ist geheimnisvoll, verboten und düster. Es werden immer wieder neue Details offenbart, aber es kommen auch neue Fragen auf, die nicht immer noch mal aufgegriffen werden.
Rahel und Asher sind an und für sich zwei spannende Charaktere, wobei ich mir mehr Tiefe und Vielschichtigkeit gewünscht hätte. In Kombination konnten sie mich nicht ganz so fesseln. Auch wenn ab einem gewissen Punkt von Anziehung die Sprache gewesen war, war diese für mich nicht so ganz zu fassen.
Ein Grund für diese Punkte ist für mich der Schreibstil, den ich an manchen Stellen als besonders poetisch und an andere Stellen als sehr anstregenden zu lesen empfunden habe. Die Geschichte wird sowohl aus Rahels als auch aus Ashers POV erzählt, wobei das teilweise innerhalb einen Kapitel wechselt, sodass ich manchmal Schwierigkeiten hatte zwischen den Beiden zu unterscheiden. Ich hab mich ertappt, dass ich ganze Seiten zurück blättern musste und noch mal gelesen habe, was den Lesefluss für mich schon ziemlich gestört hat. Das Ende ist ein ziemlich großer Cliffhanger und auch wenn ich den Auftakt der Reihe an sich gelungen fand, blieb doch ein eher angestrengtes Gefühl nach dem Lesen zurück.